Zweibrücken Bremsenreiniger ins Feuer gekippt

Nach alter Tradition feierten die 13 Straußbuben und -mädchen am Wochenende ihre Ernstweiler Kerwe. Nach der Bierreise am Freitag besuchte die Straußjugend beide Kneipen, die einen Strauß erhalten. In Zigeunerkleidung mit Hacke oder Schippe ging es am Samstag auf zum Kerwesuchen.

Höhepunkt war am Samstagabend der Fackelumzug durch Ernstweilers Straßen, an dem sich viele Passanten beteiligten. Am Dreiländereck beim „Beisl“ bekamen die Kinder Lampions. Gestern machte sich die Straußjugend auf zu einem weiteren Umzug durch den Stadtteil. Am Nachmittag hielten Simon Nikolaus und Frank Freyler auf dem Festplatz die Kerwerede und brachten darin so manche Bolzen ans Licht. Als erster Unglücksrabe bekam Ex-Straußmädchen Lisa Sebald ihr Fett weg. „De Umzuch absolviert die mit Auto un Hänger, des is billiger wie e Laster un dauert a net viel länger. Uff ener von denne Toure muss es passiere, sie dut Zeich von ihrem Hänger verliere. Weil als sie ankommt am neue Ort, sind die Schublade aus em Schrank all fort. Die sin ihr scheinbar, es war wohl so, unnerwegs enfach vom Hänger geflo.“ Dass zu viel Festbier beim Oktoberfest nicht gut ist, um tags darauf an einem Laufwettbewerb teilzunehmen, darüber kann Stephan Band ein Lied singen. „Der gebbt alles un halt dorch ans End, dort er jedoch als erstes mol breche rennt. Direkt nom Ziel halt der’s nicht mehr aus un alles muss erst emol wieder raus. E Fraa mit paar vierzig war e halb Stunn schon im Ziel, als er grad erst über de Zielstrich fiel.“ Dazugelernt hatte auch Bergmanns Andy, dessen Grillfeuer einfach nicht richtig brennen wollte. „Do kommt ihm doch die rettend Idee, ich han in da Garasch noch Bremsereiniger geseh. Das müsst doch eigentlich funktioniere, ich du’s direkt mol ausprobiere. Der kippt e bissche ins Feuer rinn, schon steht der mitte im Feuerball drin. Er kann froh sinn dass nix Schlimmeres is passiert, un er wurd nur mol kostenlos frisiert.“ Gleich zweimal schaffte es Ernie Freyler in die Kerwerede. Zum einen als reihernder Schalke-Fan mit Dortmunder Schal, zum anderen als tapsiger Taxigast beim Bezahlen: „Als er öffnet sei Portemonnaie, fallt alles raus und verdeelt sich schee. Überall im Taxi dut’s dann glänze, von Euros und von Centse. Der Taximann un er, sin beschäftigt dann ganz schwer. Alles wieder uffzulese, dass er kann bezahle sei Taxi-Spese. Noh enner Stunn war’s dann soweit, er hott wieder alles zusamme un hat sich gefreit.“ (jo)

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