Zweibrücken Bloß kein Grusel-Spiel beim Aufsteiger

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ZWEIBRÜCKEN. Auswärts bei einem Aufsteiger in der Anfangsphase der Saison antreten müssen, da war doch was. Ungern erinnern sich die Oberliga-Handballerinnen des SV 64 Zweibrücken an die vergangene Runde, als sie nach prima Start mit 6:0 Punkten am vierten Spieltag beim Aufsteiger Sobernheim antraten und nach gruseligem Spiel verloren. „Das soll uns diese Runde nicht passieren“, mahnt SV-Trainer Rüdiger Lydorf vor der Partie am Samstag um 19.30 Uhr bei Aufsteiger HSG Hunsrück vor Übermut.

Der Aufsteiger spielte zum Saisonauftakt in Bassenheim, unterlag bei dem als Titelkandidaten gehandelten Team mit 26:31. „Da sind wir in Bassenheim deutlicher geschlagen worden“, erinnert Lydorf. Mit Sascha Burg hat der Rheinland-Meister einen erfahrenen Trainer verpflichtet, der mit Konz in die Dritte Liga aufgestiegen war, die Frauen von Düdelingen in Luxemburg trainierte, mit ihnen Meisterschaft und Pokal gewann und im EHF-Cup Siege feierte. Der ambitionierte Trainer, der in allen Spielzeiten bewies, dass er wohl das Buch „Winning ugly“ (zu deutsch: „Hässlich gewinnen“) des früheren Tennisprofis Brad Gilbert kennt (für seine mentale Kriegsführung auf und neben dem Feld war Burg in Ober- und Dritter Liga berühmt-berüchtigt), hat offensichtlich bei seinem neuen Verein hohe Ziele. Bis zu fünfmal Training pro Woche plus ein Spiel standen laut Vereinsangaben für die Spielerinnen der HSG Hunsrück in der Vorbereitung auf dem Plan. „Das wäre bei uns absolut nicht machbar“, sagt Lydorf mit Blick auf sonstige Verpflichtungen seiner Spielerinnen. Die Momentaufnahme beim SV 64, nach Spieltag eins Tabellenführer zu sein, „ist zwar ganz nett, aber wir wissen auch, dass das noch gar nichts aussagt“, sagt Lydorf. Im Gegenteil. „Möglicherweise steigert das die ohnehin hohe Motivation beim Aufsteiger, der sein erstes Heimspiel nach dem Aufstieg gewinnen möchte, noch mal“, warnt der SV-Trainer. Personell wird sich das Gesicht der SV-Frauenmannschaft ein klein wenig verändern. Rückraumspielerin Annika Birringer, die einen guten Einstand feierte, ist wie berichtet, jetzt in den USA. Da fügt es sich für den SV gut, dass Rückraumspielerin Levke Worm, die ursprünglich ebenfalls urlaubsbedingt gefehlt hätte, aus Norddeutschland zurück ist und spielen kann. Neben Lucy Krein und der erfahrenen Katharina Koch könnte sie im Rückraum für den nötigen Angriffsdruck sorgen. Was die SV-Mannschaft auch schwerer ausrechenbar machen dürfte, ist die Tatsache, dass Kreisläuferin Laura Witzgall, die im ersten Spiel urlaubsbedingt noch gefehlt hatte, wieder mit von der Partie ist. „Auch das eröffnet uns noch einmal weitere Möglichkeiten“, schätzt Lydorf, dass er nun Variationsmöglichkeiten hat. Was er sehen will, ist, dass die 3:2:1-Abwehr wieder richtig ackert, Bälle gewinnt und durch schnelles Umschaltspiel zu sogenannten einfachen Toren kommt. Gegen Mundenheim, das sich als durchaus spielstarke Mannschaft präsentierte, hatte das abschnittsweise schon gut geklappt. „Aber wir hatten eben auch Phasen, in denen die Abstimmung in der Abwehr nicht passte. Die Phasen müssen weniger werden“, fordert Lydorf von seinem Team. |add

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