Zweibrücken Blickpunkt: Der Sv 64 Zweibrücken in der Dritten Liga West: Tief im Westen, wo die Sonne verstaubt

Zweibrücken

. „Die große Aufregung, wie beim ersten Aufstieg, ist weg. Jetzt wissen wir, was uns erwartet“, sagt Trainer Stefan Bullacher vor der zweiten SV 64-Saison in der Dritten Liga. Am Ziel ändert sich nach der Rückkehr nichts: Klassenverbleib. „Wir müssen unsere Heimspiele gewinnen“, nennt Bullacher die wichtigste Lehre aus dem Drittliga-Premierenjahr. Die erste Gelegenheit dazu kommt am Samstag: Auftaktgegner ist der TV Korschenbroich (18 Uhr, Westpfalzhalle). Spannung herrscht vor dem Saisonstart. Der SV und die Handball-Fans in Zweibrücken werden im Verlauf der Saison wieder Weltmeister sehen, viele neue Vereine und viele neue Spieler kennenlernen. Und eine andere Art, Handball zu spielen. „In der West-Staffel wird schon sehr ähnlich gespielt wie in der Bundesliga. Diese spielerischen Elemente, wie sie bei vielen Vereinen in der Süd-Staffel zu finden sind, gibt es hier kaum“, hat Bullacher nach ersten Videostudien festgestellt. Alle Spieler seien körperlich sehr stark, und nahezu alle Vereine „setzen auf die individuelle Qualität ihrer Einzelspieler“, hat Bullacher festgestellt. Sehr hoch sei im Ligadurchschnitt beispielsweise die Qualität der Kreisläufer. „So wie wir spielen, spielt im Grunde keiner in der Liga“, sagt Bullacher. Er hofft, dass die vielen Kreuzungen, die der SV im Angriff spielt, die gegnerischen Teams geraume Zeit verwirren. Dazu baut der SV auf seine laufstarke Abwehr. Der Mannschaftsleistung kommt wieder eine enorme Bedeutung zu. Eine weitere Lehre, die beim SV gezogen wurde: Ein gutes Torwartspiel ist in der Dritten Liga ganz wichtig. „Da haben wir uns deutlich verstärkt“, verweist Bullacher auf die Stärke von Ladislav Kovacin. Dazu kommt mit Yannic Klöckner ein junger, sehr ehrgeiziger Torwart. Im Rückraum setzt der SV auf Variabilität. War das Pokalspiel Fingerzeig für die Runde, ist klar, dass die Leistungsträger der abgelaufenen Saison wie Aris Wöschler und Kubo Balaz auch in dieser Runde als Leitfiguren gefordert sind. Im Pokal fehlten noch die Jugend-Nationalspieler Björn Zintel und Jerome Müller. Die bewiesen in Polen bei der Jugend-EM ihre Klasse. „Wir sind wirklich stolz auf sie, aber die Vorbereitung war natürlich schwierig, weil sie kaum da waren“, sagt Bullacher. Rückkehrer Zintel und Neuzugang Florian Enders sollen das Spiel gestalten, Jerome Müller gemeinsam mit Kubo Balaz rechts für Wirbel sorgen. „Da können wir variabel spielen“, meint der Coach. Variabel, das ist ein Begriff, der bestens auf Aris Wöschler passt. Der Abwehrchef kann im Angriff nahezu alle Positionen besetzen. Im Saisonverlauf soll Neuzugang Dorian Vallet zunehmend für die einfachen Tore aus dem Rückraum sorgen, die dem SV 64 manchmal gefehlt haben. An der Integration ins SV-Spiel wird noch gefeilt. Auf der linken Außenbahn soll Neuzugang Michael Mathieu für Gefahr sorgen. Benni Zellmer, im Meisterjahr oft auf dieser Position unterwegs, kehrt verstärkt an den Kreis zurück. Dort teilt er sich die Arbeit gegen körperlich sehr robuste Abwehrreihen mit Jonas Denk. Der SV hält dabei an seiner Linie fest, setzt auf junge Spieler. Kreisläufer Patrick Bach und Rückraumspieler Robin Egelhof werden ab Oktober, wenn sie altersbedingt spielberechtigt sind, Einsatzzeiten bekommen. Bullacher ist von der Qualität der A-Jugendlichen überzeugt. Die Vorbereitung habe riesig viel Spaß gemacht, die Laune sei gut. „Alle haben mitgezogen“, freut sich der Trainer. Ein Nachteil war, neben dem Fehlen von Müller und Zintel, dass sich in der Schlussphase der Vorbereitung der ein oder andere Spieler verletzte. „Ausgerechnet, als es gegen die starken Testgegner ging“, bedauert Bullacher. Aber so wie sich die dezimierte Truppe in Merzig geschlagen habe, könne man der Saison optimistisch entgegensehen.

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