Zweibrücken Blaue Jungs in der Haifischbar

91-72898080.jpg

Zünftige Seemannslieder klangen am Sonntag aus der großen, gut besuchten Konrad-Loschky-Halle in Battweiler, Gäste schoben sich in bester Stimmung durch das Gedränge, alte Freunde begrüßten sich: Das Jubiläumskonzert der Marinekameradschaft Teddy Suhren fand große Resonanz bei Jung und Alt.

Sechs Chöre traten an diesem Nachmittag auf, um das 25-jährige Bestehen der Marinekameradschaft Teddy Suhren bei einem Konzert zu feiern, das um 11 Uhr begann und um 18 Uhr zu Ende war: der Shanty Chor Neunkirchen, der Musikring Eisenberg, der Seemannschor Hockenheim und der Shanty Chor der Marinekameradschaft sorgten für maritimes Lebensgefühl. Lokalkolorit steuerten der Musikverein Niederauerbach, die Sportheimsänger Lemberg. Die Geburtstagskinder sangen als letzter Chor, ganz am Schluss, „Leise kommt die Nacht, ein altes Marinelied, das immer nach einer gelungen Veranstaltung gesungen wird. In seinem Grußwort sprach Hartwig Morio, der Vorsitzende der Marinekameradschaft Teddy Suhren, auch eine Frage aus, die sich sicher schon viele gestellt hatten: „Was hat Zweibrücken mit der Marine zu tun, und warum heißt die Marinekameradschaft eigentlich Teddy Suhren?“ Die Verbindung zwischen Zweibrücken und der Marine entstand durch Wilhelm Bauer, den Erfinder des U-Bootes, der 1867-1868 in den Zweibrücker Dingler-Werken arbeitete. Der Name Teddy Suhren, den die Marinekameradschaft seit 1992 führt, verweist auf Reinhard alias Teddy Suhren, den Kommandanten des U-Bootes 564, das eine Patenschaft mit der Stadt Zweibrücken verband; 1941 und 1942 kam er als Gast hierher. Die Gründung der Marinekameradschaft am 20. November 1990 ging auf die Initiative von Hugo Heeßel zurück, den Wirt des Auerbacher Hofes; außer ihm gehörten auch Harry Kraft, Bernd Sandmeier, Stefan Sefrin, Hans Haas, Horst Huber, Josef Kalleder und Wolfgang Grünfelder noch zu den Mitgliedern der ersten Stunde. Und sie konnten zusammen mit den rund 260 Besuchern und den Mitgliedern befreundeter französischer Marinekameradschaften aus Sarralbe einen stimmungsvollen Nachmittag genießen. Die Lust, Seemannsgarn zu spinnen, kam beim Auftritt des Shanty Chors Neunkirchen und der „Haifischbar-Ballade“ auf, deren Refrain die Gäste spontan mitklatschten. Langsamere und gemütvolle Töne schlugen die Gäste aus dem Saarland mit den schmucken weißen Uniformen und ihrer Leiterin Claudia Meister am Akkordeon in den Schlagern „Schön ist die Liebe im Hafen“ und „My Bonnie Is over the Ocean“ an. „Wir sind Kameraden auf See“ beschwor mit seinem schönen einheitlichen Klangbild und flott-beschwingten Rhythmus, zu dem viele Gäste mit der Hand auf dem Tisch den Takt schlugen, das ungebrochene Gemeinschaftsgefühl der Seeleute. Dass er auch in der Welt des Gospel und Spiritual zu Hause ist, bewies der Shanty-Chor Neunkirchen mit dem Hit „Glory Glory Hallelujah“, bevor es dann hieß: „Und dann geh’n wir mit Volldampf nach Hause.“ Stimmungsbilder zeichnete der Musikring Eisenberg, der in einer Besetzung mit Männern und einer mit Frauen auftrat. Mit diesem schwungvollen Chor waren die Besucher allemal „Auf dem richtigen Dampfer“ und die „Sonne über Sylt“ strahlte auch aus „Auf St. Pauli“. „Frei wie der Wind“ waren diese „Blauen Jungs von der Waterkant“ mit ihrem „Capitano“, der sie „Weit übers Meer“ hinaus führte. Und auch „Abends in der Taverne“ war ihr Sound einfach mitreißend. „,Blaue Jungs’ war richtig gut, das möchte ich auch mal selber machen“, meinte Siegfried Hahn aus Saarbrücken. „Ich bin selbst leidenschaftlicher Sänger, und wenn man frei hat, fährt man auch woanders hin und will mal andere Chöre hören.“ Auch Elke Baumgärtel aus Niederauerbach war begeistert. „Ich bin zum ersten Mal hier, eine Freundin hat mich auf das Fest aufmerksam gemacht“, erzählte die ehemalige Heilpraktikerin. „Das ist total interessant hier, ich werde unbedingt wiederkommen. Und die Lieder des Musikrings Eisenberg mit den Frauen haben mir besonders gut gefallen.“

x