Zweibrücken Balsam für die VTZ-Handballerseele

ZWEIBRÜCKEN. Gekämpft, zwei Punkte gewonnen. Das waren die positiven Aspekte aus Sicht des Handball-Oberligisten VTZ Saarpfalz nach dem 28:24 (12:12)-Erfolg gegen die SG Saulheim (wir berichteten kurz). Der Sieg war wichtig: als Balsam für die Handballerseele und als Belohnung dafür, widrigen Umständen getrotzt zu haben.

Zwei von drei hieß das Ergebnis des VTZ-Medizinchecks: Kreisläufer Tomas Mazar und Abwehrchef Marek Galla, beide verletzt, Galla zudem von einer schweren Erkältung geplagt, spielten notgedrungen. Kein Wunder aber, dass es bei keinem rund lief. Für Kapitän Philip Wiese hieß es wegen der Meniskusverletzung im Handgelenk dagegen: Spielpause. Martin Mokris, der einen Gegenstoß erfolgreich abschloss und Raimonds Trifanovs, der auf Rückraum links beginnen durfte, warfen die ersten beiden VTZ-Tore. Es zeigte sich schnell, warum Saulheim auswärts Punktelieferant ist. Harmlos agierten die Gäste. Sie blieben nur im Spiel, weil gerade Mokris und Trifanovs nach gutem Beginn anfingen, Sascha Radewald im Saulheimer Tor warmzuwerfen. Ein ums andere Mal verloren beide, aus aussichtsreicher Position, das Duell gegen den Saulheimer Keeper. Gut für die VTZ, dass sich Torhüter Peter Pcola gegenüber dem Illtal-Spiel steigerte und Steffen Kiefer ziemlich treffsicher war. Zudem mühte sich Max Ulbrich, die Abwehr, so weit es ging, zusammenzuhalten. In der entscheidenden Phase sorgte er mit viel Gefühl im Handgelenk auch für wichtige Tore von Außen. Mit seiner Meinung, ein gutes Spiel gesehen zu haben, dürfte Saulheims Trainer Markus Herberg nach Spielende ziemlich alleine gewesen sein. Sein Zweibrücker Trainerkollege Mirko Schwarz machte deutlich, dass an schön spielen erst wieder zu denken sei, wenn die personellen Umstände sich bessern. Aus Sicht der Saulheimer erfreulich, „dass wir die Partie lange offen halten konnten“, merkte deren Coach Herberg an. Das war allerdings Zweibrücker Schwäche geschuldet. Beispiel: 12:10 führte die VTZ nach 28 Minuten. Drei Angriffe hatte sie bis zum Halbzeitpfiff. Zweimal scheiterte Mokris, einmal Kiefer. Saulheims Kreisläufer Max Schaaf glich zum 12:12 aus. Als Saulheim nach 35 Minuten gar mit 14:13 in Führung ging, begann das Zittern, aber die VTZ zog sich selbst aus dem Sumpf. Unter anderem, weil Maurice Kaufeld zweimal aus dem Rückraum traf. Es passte zur Gesamtsituation der VTZ, dass Kaufeld, der im Dezember eine Knie-Operation auf dem Plan stehen hat, nach seinem zweiten Treffer vom Feld und behandelt werden musste. „Ich bin meinem Gegenspieler auf den Fuß getreten, es hat sofort einen Schlag im Fuß gegeben“, sagte der Linkshänder. 19:17 lag die VTZ da vorne. Dass alles andere als ein Spitzenspiel zu sehen war, zeigte symptomatisch auch die 48. Minute. Mit zwei Paraden hatte Pcola den Ausgleich verhindert. Dann verlor Galla beim Dribbling den Ball. Beim Versuch, den schnellen Gegenangriff zu starten, spielte Saulheim in die Arme von Kiefer. Der spielte Doppelpass mit Mazar und scheiterte frei aus sechs Metern an Radewald. Dass er es deutlich besser kann, bewies Kiefer eine Minute später. Fast vom Eckfähnchen traf er zum 22:20. Weil Trifanovs nun seine 40-minütige Ladehemmung beendete, Mokris seine Chance nutzte, der aushelfende Ingmar Steiger die Beweglichkeit seiner Hüfte bei einem Tiefwurf bewies, stellte die VTZ die Weichen doch noch auf Sieg. (add)

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