Zweibrücken Autokorso: Umstrittene Kundgebung auf Rädern

Start zum Korso auf dem Festplatz an der Zweibrücker Rennwiese.
Start zum Korso auf dem Festplatz an der Zweibrücker Rennwiese.

[Aktualisiert 16.18 Uhr] Rund 70 Autos haben am Sonntag, 8. Mai, an einem Fahrzeugkorso von Zweibrücken nach Saarbrücken teilgenommen. Die Organisatoren hatten geäußert, sie wollten damit gegen die Diskriminierung Russisch sprechender Menschen demonstrieren.

Viele Fahrzeuge waren mit russischen Flaggen versehen, auch mit deutschen. Ukrainische Fahnen gab es nicht zu sehen. Die Polizei war mit saarländischen und rheinland-pfälzischen Kräften im Einsatz. „Z“- oder „V“-Symbole prangten zumindest zu Beginn des Korsos auf keinem der Autos; sie waren untersagt. Am Zielort Saarbrücken hat die Stadt eine geplante Blumen-Niederlegung an einem sowjetischen Denkmal auf dem Friedhof Alt-Saarbrücken verboten.

Daher fand der Abschluss auf einem Parkplatz des Saarbrücker Hauptfriedhofs statt. Nach Angaben der saarländischen Polizei ist die Demonstration friedlich verlaufen.

Polizei prüft, ob sie Verfahren einleitet

In Zweibrücken hätten Einsatzkräfte mehrere Fahrzeuge mit Fahnen festgestellt – unter anderem der Flagge der Sowjetunion –, die gegen die Auflagen verstießen. Der Aufforderung, diese Flaggen zu entfernen, seien die Teilnehmer widerspruchslos nachgekommen. Dennoch werde geprüft, ob Straf- oder Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet werden.

Ab 12.45 Uhr geleitete die Polizei den Korso über Homburg, Kirkel und St. Ingbert nach Saarbrücken. Die Einsatzkräfte sprechen von etwa 85 teilnehmenden Autos mit rund 300 Personen. Während der rund 50 Kilometer langen Fahrt kam es zu kurzfristigen Verkehrssperrungen, die aber kaum Störungen nach sich zogen. Gegen 14.40 Uhr kam der Korso am Hauptfriedhof Saarbrücken an. Der Parkplatz davor war abgesperrt worden. Normalen Friedhofsbesuchern sei die Nutzung des Haupteingangs jederzeit möglich gewesen.

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