Zweibrücken Abseits:

Dass die Handball-A-Junioren des SV 64 Zweibrücken am Sonntag ein Bundesliga-Spiel bestritten, verdeutlichte auch der Blick auf das Schiedsrichterinnengespann. Sandra Senk und Miriam Jarke gehören zu den Top-Schiedsrichterinnen Deutschlands, sind Mitglied im DHB-Frauenkader. Das verriet unter anderem das Headset, über das sie während der Partie in Kontakt standen. Das ist Pflicht in der Frauen-Bundesliga, in der Senk/Jarke auch pfeifen. Auf ihrem Einsatzplan stehen zudem regelmäßig Spiele bei den Herren in der Dritten Liga und Spiele der A-Jugend-Bundesliga. Sandra Senk ist seit Jugendzeiten, als sie Pfalzauswahl spielte, als Handballerin in Zweibrücken bekannt. Ihr Weg führte in die Erste Bundesliga zur TSG Ketsch, wo sie unter anderem gemeinsam mit der heutigen Nationalspielerin Natalie Augsburg spielte. Ein schwerer Knorpelschaden im Knie beendete 2005 vorzeitig ihre vielversprechende Karriere als Spielerin. Kurz darauf begann sie als Schiedsrichterin, spielte bis 2013 sporadisch beim RPS-Oberligisten TSG Friesenheim. Mittlerweile ist sie nur noch als Referee aktiv. Was wiederum die Oberliga-Handballerinnen des SV 64 freuen dürfte, die mit der Spielerin meist ihre liebe Mühe hatten. Eine Woche vor dem mit Spannung erwarteten Bezirksliga-Stadtderby zwischen dem TSC Zweibrücken und der VB Zweibrücken (Samstag, 16 Uhr) hat der Sportclub am Sonntag ein Ausrufezeichen gesetzt. Beim MTV Pirmasens kam die Elf vom Wattweiler Berg zu einem 5:0-Erfolg, mit jetzt 16 Punkten liegt der Aufsteiger dicht hinter Spitzenreiter Reichenbach auf Rang zwei. Die Verantwortlichen denken trotz des sehr guten Saisonstarts aber nicht daran, das ursprüngliche Ziel nach oben zu korrigieren. „Wir haben nach wie vor einen sicheren Mittelfeldplatz im Visier“, sagt TSC-Pressesprecher Stephan Heidenreich. Die bisherigen Spiele seien doch schwierig gewesen, auch der Sieg beim MTV schaue nur auf dem Papier so klar aus. „Zieht man die zwei Torwartfehler ab, steht’s nur noch 3:0“, erklärt der Sprecher. Pirmasens habe losgelegt wie die Feuerwehr, sein Pulver aber früh verschossen, das sei dem TSC zugute gekommen. In der oberen Hälfte der Bezirksliga-Tabelle herrsche eine Leistungsdichte, die auch ein schnelles Abstürzen möglich mache. „Und gegen Reichenbach haben wir auch noch nicht gespielt“, warnt Heidenreich vor verfrühten Zusatzambitionen. Beim TSC sei man aber so selbstbewusst, das Thema Abstieg endgültig vom Schirm zu nehmen. „Es war ja doch in einigen Hinterköpfen, dass wir gleich wieder runtergehen könnten.“ Volle Aufmerksamkeit habe am Wattweiler Berg dieser Tage das anstehende Spiel gegen die VB Zweibrücken. Bei gutem Wetter erwartet Heidenreich eine Zuschauerzahl von „700 plus“. „Vielleicht wird’s ja sogar vierstellig“, hofft er. Ein Schweinshaxen-Mittagessen der Vereinsvorstände, zu dem auch der Oberbürgermeister eingeladen sei, sowie ein C-Jugend-Spiel mit dem FK Pirmasens als Gegner (14 Uhr) seien eine gute Vorbereitung auf das Derby, dessen Ergebnis Heidenreich (schmunzelnd) schon kennt: „7:6 für den TSC“. Vor der B-Klassen-Partie gegen den FC Höheischweiler war das Torverhältnis der VB Zweibrücken II defizitär, nach dem Schlusspfiff war das nicht mehr so. Mit 14:0 schickten die Bewegungsspieler die personell unterbesetzten Gäste (neun Mann) nach Hause, eine solche Packung hat am Hornbachstaden schon lange keine Mannschaft mehr bekommen. Die Partie war nach Auskunft von VB-Pressesprecher Alexander Theimer Einbahnstraßen-Fußball reinsten Wassers, die Platzherren am Hornbachstaden konnten nach Belieben schalten und walten. „Vor allem in der zweiten Halbzeit, da ließ die Kondition bei Höheischweiler merklich nach.“ Theimer wüsste nicht, dass im Aktiven-Bereich der VB Zweibrücken schon mal ein ähnlich hohes Pflichtspiel-Ergebnis zustande kam. Bei aller Freude über den hohen Sieg: Die Truppe hat in der Woche zuvor gezeigt, dass sie auch in die Gegenrichtung ausschlagen kann – beim 1:7 im Derby gegen den SV Ixheim II nämlich. „Das gegen Höheischweiler war schon eine Art Gegenreaktion“, meint Theimer. Fairerweise müsse man dazu sagen, dass wieder Spieler an Bord gewesen seien, die gegen Ixheim gefehlt hätten. „In den nächsten Wochen wird sich herausstellen, ob wir im Mittelfeld stecken bleiben oder ob es in die oberen Gefilde geht“, meint der Sprecher und nennt die als nächstes anstehende Aufgabe: „Bei Battweiler-Reifenberg II.“ Die Spitzengruppe der C-Klasse Pirmasens Mitte liegt dicht zusammen, den Tabellenführer Waldfischbach und den Vierten SC Winterbach trennt nur ein Punkt. Die Winterbacher Truppe hat sich in sieben Spielen nur einen Ausrutscher geleistet – das war gleich am ersten Spieltag beim 0:2 gegen den SV Herschberg II. Spielertrainer Michael Munzinger ärgert sich über den „Anfangs-Dämpfer“ schon lange nicht mehr, was seine Mannschaft in den Wochen danach eingefahren hat, macht ihn froh. „Von den Resultaten her liegen wir im Soll, vom Spielerischen und der Chancenverwertung her könnte es noch etwas besser sein“, meint er. Die bislang wackeligste Partie sei die am vergangenen Wochenende beim SV 53 Rodalben gewesen. „Da haben wir uns sehr schwer getan, erst in der 91. Minute den Siegtreffer geschossen.“ Seine technisch gut ausgebildete Truppe habe offensichtlich ein Problem mit rein defensiv orientierten Gegnern, die hinten einfach nur die Bälle raushauen. Munzinger bestätigt, dass der SC Winterbach in diesem Jahr um den Titel mitspielen möchte, die aktuelle Lauerstellung sei eine günstige Ausgangsposition. Am kommenden Spieltag heißt der Gegner SV Donsieders. Dass diese Partie am Samstag um 18 Uhr angepfiffen wird, hat natürlich einen besonderen Grund: „Es ist unser Kerwe-Spiel.“ Einen erholsamen Anlauf auf Wochenend-Feierlichkeiten wünscht

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