Zweibrücken Ab Freitag: Autokonzerte auf dem Flugplatz

So wie beim Autokino am Wochenende wird es allerdings bei den Autokonzerten nicht aussehen, denn da steht eine Bühne in der Mitt
So wie beim Autokino am Wochenende wird es allerdings bei den Autokonzerten nicht aussehen, denn da steht eine Bühne in der Mitte des Platzes. Das Foto nahm Fallschirmspringer Patrick Thiel auf.

OB Marold Wosnitza liegt am Sonntag auf der Couch und langweilt sich. Er will ein Konzert – und nimmt die Sache in die Hand. Am 15. Mai gibt es nun erstmals ein Autokonzert auf dem Flughafen mit der Saarbrücker Rockband X-Pression, am 16. Mai spielen dort gleich 20 Zweibrücker Musiker. Das ist fast so gut wie Stadtfest. Clou ist der Bühnenaufbau.

Von Andrea Dittgen

„Ich möchte in Zweibrücken etwas machen mit Konzertcharakter“, sagt OB Wosnitza. So initiierte er vor vier Wochen schon das Projekt „Woschdkich TV“, wo Zweibrücker Musiker drei, vier Stücke spielen, die man online sehen kann. Das gab es anfangs täglich, nun noch jeden Freitag. „Aber es wird Zeit, dass wir wieder rausgehen und ein Konzert machen“, sagt der OB. Durch das Autokino war klar, dass es die Technik gibt, Musik live zu produzieren und in einen virenfreien Raum zu bringen. Das war es naheliegend.

Am Freitag um 20 Uhr spielt die Saarbrücker Band X-Pression. Die achtköpfige Band mit ihren zwei Sängerinnen begeisterte im Vorjahr schon beim Musiksommer auf dem Ernstweiler Hof mit ihrer prickelnde Energie, als sie vor 200 Zuhörer eine fetzige Party-Atmosphäre zauberte mit Songs wie „Get Lucky“, „Uptown Folk“ und „Ain’t Nobody“. Zweieinhalb Stunden soll X-Pression singen, spielen, rappen und grooven.

Spontanbands

Samstags um 20 Uhr wird es eng: Mehr als 20 Zweibrücker Musiker stehen auf der Bühne und spielen jeweils ein paar Titel: Lotti und Jake s, Blues Himmel, Double Shot, Mr. Old, die Hubbert House Band, die Jungs von Red Couch und – der Clou – neue Formationen, die es so nie gab. „Es sind Musiker, die auch beim Zweibrücker Stadtfest unterwegs gewesen wären“, erläutert Wosnitza. Er hatte zuerst Sabine Deller angerufen, dann Markus Wille, der innerhalb kurzer Zeit seine Mitmusiker kontaktierte und nun eine Setliste aufstellte mit 30 Titeln. Die soll nicht verraten werden, nur eins: Michael Wacks „Corona Blues“ ist natürlich dabei.

Der Ton kommt übers Autoradio, über die UKW-Frequenz 91,6 des Senders Antenne Zweibrücken. Das heißt, man kann die Musik auch hören, wenn man nicht auf dem Flugplatz ist. Genutzt wird dasselbe Ticket-System wie beim Autokino, Einlass und Einweisung der Autos (maximal vier Personen pro Auto, ) übernimmt erneut Holger Staab mit seinem Team, der bei gutem Wetter wieder Fallschirm-Schauspringen im Vorprogramm ankündigt.

Bühne mit Laufsteg

Doch sonst ist alles anders. Die Autos stehen nicht frontal vor einer Leinwand, sondern an drei Seiten rund um die Bühne. Die wird in der Mitte des Platzes aufgebaut. „Sechs mal acht Meter, 1,50 Meter hoch“, erläutert Sandra Matheis von Festlicht. Von der Bühne gehen drei Laufstege ab, damit die Musiker auch mal näher an die Zuhörer in den Autos rankönnen. Das gibt es beim Stadtfest nicht!

„Uns ging es darum, dass die Leute mal wieder rauskommen und unsere Künstler die Möglichkeit bekommen, wieder aufzutreten“, betont Wosnitza. Er ist zwar kein Musiker („Mein Musiklehrer in der fünften Klasse hat mir das Singen verboten“) übrigens kein unbeschriebenes Blatt in Sachen Konzernorganisation, beim Stadtfest war er schon oft bei der Bühne in der Poststraße beteiligt, die von den Wassersportfreunden, Judoclub und VBZ veranstaltet wurde. „Da hat man einfach eine Affinität zu Zweibrücker Musikern und man geht gern zu einem Konzert von ihnen.“

700 Autos haben Platz

Dank der Partner – außer den genannten der Triwo Flugplatz Zweibrücken – „müsste schon viel passieren, dass wir nicht kostendeckend rauskommen“, so Wosnitza. Er freut sich: „So wie wir das machen mit Center Stage, ist das in der Pfalz einzigartig.“

Gitarrist Markus Wille hofft auf 200 Autos am Samstag, der OB sogar auf 700, denn für so viele ist Platz und denkt an die Zukunft: „Vielleicht könnte man auf dem Flugplatz konzertmäßig häufiger etwas machen – auch nach Corona.“

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