Kreis Südwestpfalz Werke wollen an Wallhalber Kläranlage anbauen

Die Verbandsgemeinde hat zwischen Rieschweiler und Dellfeld Becken, in denen dem Klärschlamm das Wasser entzogen wird. Sie wurde
Die Verbandsgemeinde hat zwischen Rieschweiler und Dellfeld Becken, in denen dem Klärschlamm das Wasser entzogen wird. Sie wurden im Sommer 2015 eingeweiht, indem Politiker Schilfpflanzen reinwarfen.

„Wir sind jetzt massiv in der Bredouille“, hatte der Werkleiter der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land, Eckhart Schwarz, in der Werksausschusssitzung im Juni gesagt. Der Grund: Die Verordnungen zum Umgang mit Klärschlamm und mit Düngemittel wurden geändert (wir berichteten zuletzt am 6. September). Das hat auch Auswirkungen auf die Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben. Sie will nun an der Kläranlage in Wallhalben anbauen.

Der Klärschlamm der früheren Verbandsgemeinde Wallhalben wurde bisher komplett landwirtschaftlich verwendet. Die Zeiten, in denen Klärschlamm ausgebracht werden darf, wurden nun verkürzt. „Das bedeutet, dass wir mehr Lagerkapazitäten benötigen“, erläuterte Werkleiter Joachim Becker in der Werksausschusssitzung am Montag. Deshalb soll an der Kläranlage Wallhalben ein Schlammsilo gebaut werden. Geschätzte Kosten: 320 000 Euro. Geld, das in jedem Fall gut angelegt sei. Selbst wenn der Zwang komme, Klärschlamm verbrennen lassen zu müssen, „müssen wir entwässern und dabei wird das Silo auch benötigt“, verdeutlichte Becker. Benötigt werde eine größere Fläche als bisher, um Klärschlamm ausbringen zu können. „Auch das ist kein Problem. Die Landwirte stehen bei uns Schlange“, unterstrich der Werkleiter. Klärschlamm jetzt schon verbrennen, zum Beispiel in der bei Mainz geplanten Anlage, sei keine Option, weil die Verbandsgemeinde ihren Klärschlamm – zwischen Rieschweiler und Dellfeld wird dieser über eine Klärschlammvererdung entwässert – deutlich kostensgünstiger entwässern und abgeben könne. Das 1985 gebaute Regenüberlaufbecken in Höhfröschen, das unterhalb des Kindergartens steht und Richtung Mohrenbach und Schwarzbach das Wasser sukzessive ableiten soll, hat technische Probleme. 265 000 Euro kostet die notwendige Modernisierung. Unter anderem ist die Drossel der Regelung im Prinzip nicht mehr vorhanden, die dafür sorgen soll, dass das im Becken gesammelte Wasser nach und nach abgeleitet wird. Der Schieber bewegt sich nicht mehr, ist nur noch mit Hilfe eines Hammers zu bedienen. „Ist das eine fachmännische Arbeitsweise?“, fragte Ausschussmitglied Heino Schuck. „Ist es nicht, aber auch nicht außergewöhnlich“, erläuterte Werkleiter Becker. Im Gewerbepark Höhfröschen waren fälschlicherweise keine wiederkehrenden Beiträge für die Wasserver- und Abwasserentsorgung erhoben worden. Das soll sich nun ändern. Bis 2015 soll zurückveranlagt werden, sagte Bürgermeister Thomas Peifer auf Ausschussnachfrage zum Sachstand. Ob weitere Jahre zurück veranlagt wird, wird noch mal genau geprüft. 6,5 Millionen Euro investierten die Werke Thaleischweiler-Wallhalben 2015 und 2016 ohne Darlehen aufnehmen zu müssen. 2017 lassen sich die getätigten Investitionen nun nicht mehr ohne Darlehen finanzieren. Für das Kanalwerk werden 950 000 Euro aufgenommen, für das Wasserwerk 275 000 Euro. Die Kredite werden bei der Sparkasse Südwestpfalz aufgenommen. Die Laufzeit beträgt 30 Jahre. Der Zins ist mit 1,25 Prozent für zehn Jahre festgeschrieben.

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