Zweibrücken Tödlicher Unfall auf A8: Weißer Mercedes gesucht

Nach dem Tod eines 13-Jährigen auf der Autobahn sagen Zeugen, dass das Auto das Motorrad gerempelt habe, auf dem Vater und Stiefsohn saßen.

Es sollte ein schöner Sonntagsausflug werden, doch er endete tragisch: Gegen 14.30 Uhr kam eine Harley-Davidson, gesteuert von einem 37-Jährigen, mit seinem 13 Jahre alten Stiefsohn auf dem Sozius, auf der A 8 Richtung Einöd zu Fall. 800 Meter hinter der Autobahnauffahrt Ernstweiler, dort, wo man Tempo 100 fahren darf, schleuderten sie gegen die Mittelleitplanke, prallten ab und kamen auf der Fahrbahn zum Liegen. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei war der 13-Jährige sofort tot, der Stiefvater ist schwer verletzt.

Zeugen haben Kennzeichen nicht gesehen

Es gibt Hinweise darauf, dass ihr Motorrad von hinten gerammt wurde. Die Staatsanwaltschaft sucht nach einem Mercedes-Fahrer. Er soll Unfallbeteiligter sein und flüchtig. Mit Hochdruck, so Martin Sema von der Polizeidirektion Pirmasens, habe man gestern mögliche Zeugen befragt, versucht, verwertbare Hinweise auf den vermuteten Unfallverursacher zu finden. „Keiner der am Sonntag noch Gehörten hat sich das Kennzeichen gemerkt. Was völlig normal ist. Sie sahen das Motorrad stürzen und glauben, ein weißes Auto, möglicherweise einen neueren Mercedes, gesehen zu haben. Da schaut keiner als Erstes aufs Nummernschild“, berichtet Sema. Die Staatsanwaltschaft Zweibrücken wurde sofort am Sonntag informiert. Oberstaatsanwalt Thomas Lißmann sprach gestern von Ermittlungsansätzen, aber auch, dass man den vermuteten Unfallverursacher noch nicht gefunden habe. Wenn man ihn finde, sei zunächst zu klären, ob er tatsächlich verantwortlich war für den Sturz und den Tod des Jungen und die schweren Verletzungen des Stiefvaters. Ein Unfallsachverständiger war am Sonntag vor Ort. Die Autobahn Richtung Saarland war zeitweise komplett gesperrt. Erst gegen 20 Uhr wurden wieder beide Spuren freigegeben. Bis nach Ixheim hatten sich die Fahrzeuge gestaut.

Kind war sofort tot

Was sich bislang als Bild ergibt: Vater und Stiefsohn aus einem Dorf bei Kirchheimbolanden waren mit der Harley Davidson auf Spritztour. Bei Zweibrücken nahmen sie die Überholspur. Dort, schon ein gutes Stück hinter der Einfädelspur der Auffahrt Ernstweiler, kamen sie aus letztlich ungeklärter Ursache zu Fall. Laut Polizei gaben Zeugen an, dass ein weißes Fahrzeug, vermutlich ein neueres Modell eines Mercedes-PKW, von hinten auf die Harley auffuhr. Das Auto fuhr weiter, das Motorrad mit Vater und Stiefsohn prallte gegen die Mittelleitplanke, schleuderte zurück auf die Fahrbahn und kam dort nach etwa 100 Metern zum Liegen. Die Maschine fing Feuer. Der Junge war nach ersten Erkenntnissen schon nach dem Aufprall tot. Der Stiefvater wurde mit schweren Verletzungen ins St.-Elisabeth-Krankenhaus eingeliefert. Ein Großaufgebot von Rettungskräften – 21 Zweibrücker Feuerwehrleute, aber auch aus dem Saarland –, waren am Sonntag bis in den Abend auf der Autobahn im Einsatz. Den Brand des Motorrades hatte die Feuerwehr schnell im Griff. Es waren aber auch umfangreiche Absperrungen des Verkehrs zu besorgen und Spuren zu sichern.