Zweibrücken Saarbrücken/Homburg: Tatverdächtiger nach Attentat mit Granate festgenommen

Der internationale Haftbefehl gegen den mutmaßlichen Handgranatenwerfer von Saarbrücken konnte am 28. Juni in Russland vollstrec
Der internationale Haftbefehl gegen den mutmaßlichen Handgranatenwerfer von Saarbrücken konnte am 28. Juni in Russland vollstreckt werden. Symbolbild: DPA

Zwei Jahre nach dem Handgranaten-Attentat auf eine Saarbrücker Bar, bei dem nur mit Glück niemand verletzt wurde, ist ein dringend tatverdächtiger 33-Jähriger festgenommen worden. Der per internationalem Haftbefehl gesuchte Mann wurde am 28. Juni in Russland aufgegriffen. Man betreibe nun die Auslieferung, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Saarbrücken am Mittwoch.

Ermittlungen im Rocker-Milieu



Am 3. August 2016 war in der zentral gelegenen Stengelstraße vor einer Shisha-Bar die Granate jugoslawischer Bauart explodiert. Es entstand erheblicher Sachschaden. Die Polizei ermittelte im Rocker-Milieu. Die Bar war ein Treffpunkt der „Bahoz“-Gang. Diese lieferte sich im Saarland über Jahre hinweg Auseinandersetzungen mit der Rocker ähnlichen Vereinigung „BC Osmanen Germany“. Die als Boxclub organisierten Osmanen wurden am Dienstag von Bundesinnenminister Seehofer verboten. Von ihren Mitgliedern gehe eine schwerwiegende Gefährdung für individuelle Rechtsgüter und die Allgemeinheit aus, so die Begründung.

Anklage wegen Anstiftung zum Mord



Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken hatte im Februar 2017 den damaligen Chef des saarländischen Ablegers der Osmanen wegen Anstiftung zum Mord angeklagt. Es soll den Auftrag an den Granatenwerfer erteilt haben. Trotz Anklage stand er aber nicht vor Gericht, weil sich zwischenzeitlich weitere Ermittlungsansätze ergeben hatten. Wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft Saarbrücken gestern betonte, wird weiterhin gegen ihn wegen des Verdachts der Anstiftung zum Mord ermittelt.

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