Speyer Zwei Aktionen: Hier kommt an Heiligabend in Speyer keine Einsamkeit auf
Heiligabend mit anderen zu verbringen, kann die Angst vor den Stunden nehmen, die für viele Menschen die schönsten des Jahres sind. Die, die niemanden haben, der mit ihnen feiert, und die, für die Tannenbaum, Festessen und Geschenke unerfüllte Wünsche bleiben, sollen sich auch in diesem Jahr auf Weihnachten freuen. Dafür sind die Organisatoren vor 17 Jahren angetreten. Auch dieses Jahr laden sie am Sonntag, 24. Dezember, ab 17 Uhr ein, gemeinsam Weihnachten zu feiern, das Festessen zu genießen, vertraute Lieder zu singen, zu lachen, ein Geschenk vom Weihnachtsmann in Empfang zu nehmen und ein Licht nach Hause zu tragen.
Unterm Tannenbaum mit der Familie zusammen sein, mit Freunden das Festmahl genießen, in strahlende Kinderaugen blicken – das bedeutet für viele Menschen Weihnachten. Doch es gibt auch diejenigen, die niemanden haben, die sich den Weihnachtsmarkt-Besuch und Geschenke nicht leisten können, die um einen geliebten Menschen trauern oder verlassen worden sind. Ihre Einsamkeit, Traurigkeit und Isolation empfinden sie an Heiligabend ganz besonders.
Die Organisatoren der Aktion Weihnachtslicht wollen diesen negativen Gefühlen etwas entgegensetzen. Wie immer wissen sie nicht, wer kommt. Sicher sind sie, dass das, was vorbereitet ist, für alle reicht. Ein kostenloser Fahrdienst, der die Gäste nach Hause bringt, steht bereit. Die Gänsebraten sind bestellt, türkische Helfer sorgen für leckere Salate, ein Überraschungsdessert ist angekündigt. Förster Georg Spang liefert den Tannenbaum.
Wer in diesem Jahr etwas beitragen möchte, kann Plätzchen oder Kuchen sowie gut erhaltene Sachspenden für Frauen, Männer und Kinder am Samstag, 23. Dezember, ab 14 Uhr im Gemeindezentrum St. Hedwig direkt bei den Organisatoren abgeben.
Der Einsamkeit entfliehen
In Nord wird unter dem Motto „Gemeinsam statt einsam“ ebenfalls wieder in geselliger Runde Weihnachten gefeiert. Die Initiatoren Rita und Erich Hagel von der Siedlergemeinschaft wollen eine Anlaufstelle bieten für alle, die Heiligabend ansonsten allein verbringen würden. Bei der Premiere im vergangenen Jahr waren rund 30, zum Großteil einander völlig fremde Menschen ins Siedlergemeinschaftshaus im Eichenweg 9a gekommen, um dort zusammen ganz traditionell Würstchen mit Kartoffel- oder Nudelsalat zu verspeisen, Plätzchen zu naschen, zu plauschen und schlicht eine schöne Zeit zu haben. „Ich habe bereits etliche Anmeldungen“, berichtet die 70-jährige Rita Hagel. Auch gebe es Zusagen für Spenden etwa von Kuchen. Wie im vergangenen Jahr soll es wieder kleine Aufmerksamkeiten für alle geben, die mitfeiern möchten.
„Unsere vier Helfer sind alle wieder mit ihm Boot“, sagt die Rentnerin voller Vorfreude. Wohl so mancher Gast des vergangenen Jahres werde erneut seinen Weg in den Saal des Vereinsheims finden. Platz gebe es dort für bis zu 50 Personen. Wer komme, müsse weder ein Siedler noch ein Bewohner des Stadtteils sein, wirbt Rita Hagel, die ihre Initiative auch auf Facebook bekanntgemacht hat: „Jeder darf kommen.“ Ein Fahrservice für diejenigen, die nicht so mobil sind, lasse sich einrichten. Gefeiert werde „open end“, berichtet Hagel: „Vergangenes Jahr haben wir gesagt, wir hören um 22 Uhr auf. Die Letzten gingen um 0.30 Uhr, weil es allen so gefallen hat. Daher wollten wir diesmal keine zeitliche Vorgabe machen.“
Termine
Heiligabend ab 17 Uhr, Gemeindezentrum St. Hedwig, Heinrich-Heine-Straße 8. Kontakt und Info unter Telefon 0177 8234100.
Heiligabend ab 18 Uhr, Siedlergemeinschaftshaus, Eichenweg 9a. Kontakt und Anmeldung bei Rita und Erich Hagel unter Telefon 06232 93620 oder 0171 2315010.