Speyer Zur Sache: Ein Landkreis – vier Landräte

Der Kreis

Als Gebietskörperschaft mit Verwaltungssitz in Ludwigshafen ist der Kreis mit 50 Jahren noch verhältnismäßig jung. Die heutigen Grenzen stammen aus dem Jahr 1969 und gehen auf die rheinland-pfälzische Verwaltungsreform zurück. Damals hieß er noch Landkreis Ludwigshafen. Rhein-Pfalz-Kreis heißt das schlauchartige Gebilde seit 1. Januar 2004. Der Umbenennung folgte zum September 2005 die Einführung des Kürzels „RP“ für die Kraftfahrzeug-Kennzeichen. „GK“ war schon besetzt (Kreis Heinsberg), der Gemüsekreis bekam trotzdem noch eigene Schilder – nicht am Auto, aber an der Autobahn: 2009 wurden mit Salat und Zwiebeln bebilderte Tafeln angebracht. Paul Schädler (89) Als Kunstprodukt der Kommunalreform – zusammengefügt aus den alten Landkreisen Ludwigshafen, Frankenthal und Speyer – wird der Kreis von vielen empfunden, als dessen erster Landrat, der promovierte Jurist Paul Schädler, 1969 die Amtsgeschäfte übernimmt. Der Christdemokrat widerlegt alle Zweifler mit seiner Pionierarbeit an der Infrastruktur des neuen Gebildes. Schädlers Amtszeit endet 1983 mit dem Wechsel auf den Posten des Regierungspräsidenten für den Bezirk Rheinhessen-Pfalz. Wenn es sich heute in den Sommermonaten am Rhein aushalten lässt, hat das viel mit Schädlers Engagement für die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage zu tun. Ernst Bartholomé (79) Mit rheinischem Zungenschlag regiert Ernst Bartholomé (CDU) den Kreis 18 Jahre lang und damit länger als die anderen Landräte dieses Kreises. Geboren in Daun, wo die Eifel schon ins Rheinland spielt, verschlägt es ihn nach einer juristischen Ausbildung nach Mainz, wo er Karriere in der Ministerialbürokratie macht. 1983 erfolgt der Wechsel in die Pfalz. Dort steckt er seine Energie in die Themen Bildung und Umwelt. Werner Schröter (74) Drei Dinge sind untrennbar mit dem bis November 2009 amtierenden Landrat Werner Schröter verbunden: Er ist der Erste, der das Amt bei einer Urwahl durch die Bürger erobert. Er ist der erste regierende Sozialdemokrat in diesem Kreisgebiet. Und ihm gelingt, was seine beiden Vorgänger nicht schafften: die Änderung des Kreisnamens 2004. Der frühere Weltklasseringer, der ein halbes Jahrhundert im öffentlichen Dienst gearbeitet hat, stammt aus dem ostpreußischen Heiligenbeil und wuchs in Haßloch auf. Clemens Körner (59) Der ehemalige Dudenhofener Bürgermeister und Christdemokrat Clemens Körner tritt 2009 Schröters Nachfolge an. Als neuer Kreisregent findet er die passende Rebe für einen Landratswein, der Regent, der für ihn in Kleinniedesheim abgefüllt wird – als Geschenk für andere und persönlichen Trost, dass im Kreis-Boden mehr Gemüse als Weinpotenzial steckt. Körner setzt aber nicht nur kulinarische Akzente: In seiner ersten Amtszeit wird trotz eines Fliesen-Fiaskos das Schwimmbad in Maxdorf fertig saniert. Die Sparkassenfusion geht über die Bühne. Und Körner kämpft für schnelles Internet. Er wird 2017 wiedergewählt.

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