Speyer Wochenchronik:

Wo verlaufen die Grenzen zwischen St. Joseph und der Dompfarrei? Die Frage wird ab Januar 2016 in den Hintergrund treten, wenn die Großpfarrei Pax Christi zum Leben erweckt wird. Manche Jugendlichen kennen die Grenzen heutzutage schon nicht mehr so genau, was zu Kuriositäten führt. Von einer berichtete der Vorsitzende des Pfarrgemeinderats der Dompfarrei, Bernhard Kaas: „Manche Leute in der Innenstadt bekommen nämlich zweimal Besuch von den Sternsinger – jenen aus St. Joseph und jenen aus der Dompfarrei.“ Mit dem nächsten Jahr ändern sich aber nicht nur die Gemeindegrenzen. Auch die Immobilien werden auf den Prüfstand gestellt. Jetzt schon. Um mitzuentscheiden, sollten die Katholiken kandidieren bei der Wahl der Pfarrgremien. Bis 31. August können sie sich in den Pfarrbüros melden. Nicht, dass es in der Pfalz noch so zugeht wie in Rheinhessen. In der Nähe von Alzey, im Dörfchen Albig, gibt es nämlich ein Kirchenrathaus. Unten Kirche, oben Rathaus. Während der Bürgermeister seine Bürgersprechstunde abhält, wird unten Gottesdienst gefeiert. Die Rheinhessen haben die Kirche im Dorf gelassen – allerdings seit 1766 in dieser Konstellation. „Ihr Navi lügt“ steht auf Schildern in Neckargemünd. Die Schilder sollen vom Navigationsgerät falsch geleitete Autos wieder auf den rechten Weg bringen. Dass man der elektronischen Stimme auch nicht immer in Speyers Straßen trauen kann, haben wir diese Woche gelernt. Aus einem ganz anderen Grund hätte sich beinahe ein Bus verfahren, der zur neuen Kaffeemanufaktur und Kaffeerösterei Mahlwerk wollte. Das Café befindet sich seit Kurzem im Kornmarkt. Viele haben es schon entdeckt und so kam es, dass eine ganze Busladung dort hin wollte und angefragt hatte. Sabine Springer, die Inhaberin, hatte ihnen eine Visitenkarte von sich gegeben. Zur besseren Orientierung. Allerdings stand dort nur ihre private Adresse drauf. Glücklicherweise hat sie es noch rechtzeitig gemerkt und den Besuch in die Innenstadt gelotst. Shannon Bennett ist 28 Jahre alt und Mutter. Sie hat ihre Träume nicht für ihre Kinder aufgegeben, sondern lebt sie mit ihnen. Bennett wollte nämlich schon immer um die Welt reisen – nur mit einem Rucksack beladen. Unterwegs wurde sie jedoch schwanger. Mittlerweile ist sie zweifache Mutter und hat ihre Kinder auf ihrer Reise mit ihrem Mann dabei. Im sozialen Netzwerk Instagram kann man ihren Weg unter „shannbenntt“ verfolgen. Sie ist eine Ausnahme. Genauso wie zwei Speyererinnen, die ihre Träume ebenfalls mit ihren Kindern leben: die Stadträtinnen Anne Spiegel und Stefanie Seiler. Sie setzten ihre Wege in der Politik fort, einige Zeit nach der Geburt ihrer Kinder. Die beiden haben berichtet, dass es immer noch außergewöhnlich sei als Mutter. Auf ihrem politischen Weg hatten die Politikerinnen verschiedene Unterstützer. Spiegel war im Mentorenprogramm der Grünen und unter den Fittichen von der ehemaligen Spitzenkandidatin im Landtagswahlkampf, Ise Thomas, und Mentee der Grünen-Sprecherin Steffi Ober. Seiler wurde von Stadtrat und Landtagsabgeordnetem Walter Feiniler maßgeblich unterstützt und zieht für sich heute Schlüsse aus Gesprächen und Begegnungen. Die Welt der Frauen ist noch nicht so ganz, wie sie sein sollte. Darauf hat in dieser Woche auch Melinda Gates, Ehefrau des berühmten Microsoft-Gründers Bill Gates, via Twitter aufmerksam gemacht. Mitarbeiter im Projekt „Makers“ hatten Passanten auf New Yorks Straßen befragt, wem sie bestimmte Erfindungen zuordnen würden – einer Frau oder einem Mann. Die meisten tendierten immer zu den Männern und lagen falsch. Das traditionelle Denken scheint immer noch weit verbreitet zu sein. Der Landtagswahlkampf wird in Speyer entschieden – könnte man meinen angesichts der Promidichte im Vorwahlkampf. Der Landtagsabgeordnete Daniel Köbler (Grüne) und die rheinland-pfälzische CDU-Chefin Julia Klöckner waren schon da. In den nächsten Wochen kommen die rheinland-pfälzische Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler und Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Letztere spricht am 1. September mit Bürgern um 18.30 Uhr im Historischen Museum. Nicht um 18 Uhr, wie auf der Internetseite der Speyerer SPD angekündigt, aber auch nicht um 19 Uhr, wie in der RHEINPFALZ stand. Die Wahrheit liegt also in der Mitte ...

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