Speyer Weinzehnt aus Kirrweiler kommt per Kutsche zum Dom

Wiederbelebte Tradition: Eine Gesandtschaft aus Kirrweiler liefert den „Weinzehnt“ beim Bistum ab.
Wiederbelebte Tradition: Eine Gesandtschaft aus Kirrweiler liefert den »Weinzehnt« beim Bistum ab.

Zum dreizehnten Mal in der Geschichte des vor gut 200 Jahren neugegründeten Bistums Speyer wird ein fürstbischöflicher „Weinzehnt“ den Weg von Kirrweiler nach Speyer nehmen – zuerst mit Traktor und Anhänger, dann mit Pferden und Fuhrwerk. Wie das Bistum mitteilt, werden Bischof Karl-Heinz Wiesemann und Weihbischof Otto Georgens die Weinfuhre am Freitag, 23. Juni, gegen 15 Uhr vor dem Dom in Empfang nehmen. Die Kutsche wird begleitet von einer Abordnung der Ortsgemeinde mit dem Kirrweiler Bürgermeister Rolf Metzger, Weinprinzessin Sina I., Pfarrer Peter Nirmaier und Pfarrer Gerd Babelotzky. Startpunkt für den Zug mit der Pferdekutsche ist der Parkplatz an der Stadthalle, von dort geht es über die Obere Langgasse und die Maximilianstraße vor den Dom. Hintergrund des Zehnten ist, dass Kirrweiler zu Feudalzeiten Oberamt und Sommerresidenz der Fürstbischöfe des alten Bistums Speyer gewesen ist. Auf Anregung von Bürgermeister Metzger wurde 2011 – anlässlich des 950-jährigen Domweihjubiläums – an die alte Tradition angeknüpft, bei der dem bischöflichen Landesherrn der „Zehnte“ des Weinertrages abgeliefert werden musste. Der Weinzehnt ist eine Naturalabgabe auf die Weinernte im bischöflichen Weinberg in der Kirrweilerer Gemarkung „In den Flegeläckern“. In früheren Jahrhunderten wurde der Weinzehnt im fürstbischöflichen Zehntkeller in Kirrweiler entrichtet, dort ausgebaut und anschließend nach Speyer gebracht. Heutzutage bringen die Kirrweilerer den trinkfertigen Wein direkt zu den Bischöfen nach Speyer. In diesem Jahr stammt der „Zehnt-Wein“, ein 2022er Grauburgunder trocken, aus dem Kirrweilerer Weingut Hartmann. Die zweimal 138 Flaschen werden als Geschenk der Gemeinde Kirrweiler an die Speyerer Bischöfe übergeben.

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