Speyer Toll, toll, toll: Primus deklassiert

Packend: Lea Schmid (Speyer, links) besiegt Christina Faber zweimal.
Packend: Lea Schmid (Speyer, links) besiegt Christina Faber zweimal.

«SPEYER.» Gestiegen ist die Chance der Speyerer Judo-Frauen, nach 2015 zum zweiten Mal Deutscher Meister zu werden. Das 12:2 im Judomaxx über den JC Wiesbaden am abschließenden Kampftag (RHEINPFALZ am SONNTAG berichtete) und der dadurch erreichte zweite Tabellenplatz in der Gruppe Süd bringt am Sonntag, 4. November, in Bottrop den Nord-Dritten als Viertelfinale-Gegner, den Aachener Stadtteil-Verein Brander TV.

Die Finalrunde erreichten aus der Gruppe Süd Vorjahresmeister TSG Backnang, der 2017-er-Vizemeister Speyer und Wiesbaden, aus dem Norden JC Bottrop, JC Düsseldorf und Brander TV. „Was haben wir uns Gedanken gemacht, ob es klappen wird. Jetzt bin ich richtig glücklich“: Barbara Bandel, Teamleiterin wie die mitkämpfende Johanna Müller und Hannah Wehr, hatte die Hessinnen offensichtlich für stärker gehalten und sich darüber gesorgt, „ob wir es auch ohne die unabkömmlichen Ungarinnen schaffen würden“. Das vor Selbstvertrauen nicht gerade strotzende JSV-Team so aufzubauen, dass es mit Schwung und Elan in die Duelle gehen würde, war freilich Maßarbeit der Teamleitung. Dass der Triumph über den bisherigen Tabellenführer so deutlich ausfällt, hatte auch die frühere Trainerin Nadine Lautenschläger „nicht für möglich gehalten. Jetzt aber sage ich nur toll, toll, toll“. Insgesamt acht Einzelsiege durch Ippon, die das jeweilige Duell mit einer Wurf- oder Haltetechnik beendende Wertung, waren die Garanten für den sich nach dem ersten Durchgang (5:2) abzeichnenden JSV-Gesamterfolg. Dazu bei trug Mascha Ballhaus, wie ihre Zwillingsschwester Seija von Wiesbaden nach Speyer gewechselt, mit dem schnellsten Sieg aller 14 Begegnungen: Nach einem Hüftschwung folgte schon nach zwölf Sekunden der auf vier Minuten angesetzten normalen Kampfzeit das Aus für die Ukrainerin Maryna Cherniak. Die anderen Speyerer Siegerinnen in dieser Phase: Verena Thumm, Szaundra Diedrich, Lea Schmid (in der Verlängerung oder Golden Score) und die Kroatin Barbara Matic. Johanna Müller sowie Sanne Vermeer aus den Niederlanden unterlagen dagegen. Die teilweise wie aus der Fassung geratenen Wiesbadenerinnen wussten nach der Pause kaum Gegenmittel und verloren alle sieben Begegnungen, gleich fünf durch Ippon. Dabei glückte Nationalkämpferin Nadja Bazynski in einem verbissen geführten Kampf das Kunststück, die Hessin Katharina Häcker exakt in der vierten Minute per Beinschwung zu bezwingen. Kampfprotokoll 1. Durchgang, bis 52 Kilo: Verena Thumm - Tamara Ohl 1:0 (Unterbewertung 10:0/Kampfzeit 0:53 Minuten - 57 kg: Johanna Müller - Pauline Starke 0:1 (0:10/0:49) - 48: Mascha Ballhaus - Maryna Cherniak 1:0 (10:0/0:12) - 70: Szaundra Diedrich - Jasmin Neuhold 1:0 (10:0/0:47) + 78: Lea Schmid - Christina Faber 1:0 (7:1/4:18) - 63: Sanne Vermeer - Katharina Häcker 0:1 (0:10/2:51) - 78: Barbara Matic - Teresa Zenker 1:0 (10:0/3:26) - 2. Durchgang, bis 52: Seija Ballhaus - Lena Sophie Grulich 1:0 (10:0/3:39) - 57: Müller - Swantje Kaiser 1:0 (10:0/3:53) - 48: Mascha Ballhaus - Cerniak 1:0 (10:0/2:11) - 70: Diedrich - Marlene Winter 1:0 (10:0/1:58) + 78: Schmid - Faber 1:0 (10:0/2:00) - 63: Bazynski - Häcker 1:0 (7:1/4:00) - 78: Matic - Neuhold 1:0 (10:0/1:37).

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