Speyer Thomas Anders singt nicht, sondern präsentiert seine Weine

Thomas Anders präsentiert mit Philipp Garthe seine Weinkollektion.
Thomas Anders präsentiert mit Philipp Garthe seine Weinkollektion.

Thomas Anders hat in seinem Genre Musikgeschichte geschrieben. Inzwischen kooperiert der Singer/Songwriter von der Mosel mit einem Weingut in Rheinhessen und hat vor zwei Jahren den „Thomas Anders Grauburgunder“ kreiert. Mit ihm und – ganz neu – einem Thomas-Anders-Rosé war er jetzt im Speyerer Restaurant AvantGarthe.

Vor der Tür warten zahlreiche Gäste auf die Weinprobe mit dem Gaststar. Im Nebenraum nimmt Radiomoderator Andreas Kunze noch ein paar Sätze für den gemeinsamen Podcast „Modern Talking – Einfach anders“ auf. Anders ist entspannt. „Es ist kein Opfer, nach Speyer zu fahren“, sagt er. Gekommen sei er, weil AvantGarthe-Inhaber Philipp Garthe als erstes Speyerer Lokal seinen Wein ausschenke, erklärt Anders. Da, wo seine Weine auf der Karte stehen, will der Stargast hin.

In Speyer sei er schon mehrmals gewesen, berichtet er von verschiedenen Auftritten in der Domstadt und der obligatorischen Dombesichtigung als Schüler. „Für uns Kinder war der Ausflug vielleicht etwas langweilig, im Rückblick war die erste Begegnung mit dem Dom aber eine sehr wichtige Erfahrung“, erklärt Anders, der sein Leben am 1. März 1963 als Bernd Weidung begonnen hat. 60 Jahre ist der Schlagerstar jetzt, und er hadert keineswegs mit seinem Alter. Dankbar, dass ihm Erfolg und Gesundheit hold sind, feiere er noch immer sehr gerne Geburtstag, sagt er.

Anders ist gerade 60 Jahre alt geworden

Ein toller Tag sei auch der runde vor ein paar Wochen gewesen. Mit seiner jüngsten CD „Journey Of My Life“ habe er sich selbst ein Geschenk gemacht, beschreibt Anders, was ihm die Reise durch sein Leben bedeutet. Im Herbst soll dann das neue Album erscheinen, das er mit seinem Schlager-Kollegen Florian Silbereisen aufgenommen hat. „Es geht auch um Vermarktung“, räumt er ein. Mit anderen zu singen, sei toll, betont er. „Aber auch mit viel Kompromissbereitschaft verbunden“, schränkt er die eigene Begeisterung ein.

Kompromisse mit Modern-Talking-Partner Dieter Bohlen seien immer schwierig, mit Florian Silbereisen immer einfach gewesen, plaudert Anders aus dem Branchen-Nähkästchen. Vor 40 Jahren habe er seine erste Platte herausgebracht, vor 54 Jahren zum ersten Mal auf einer Bühne gestanden, beschreibt der Sänger die Anfänge. „Die Karriere lief in den vergangenen vier Jahrzehnten nicht so schlecht“, meint er. Niemals habe er sich getraut, daran zu glauben, auch nicht als Kind, als er von einem Titel in den Charts und maximal einer Goldenen Schallplatte geträumt habe. „Das, was dann kam, war jenseits jeder Fantasie.“ Inzwischen wagt er es, neue Ufer zu erkunden. „Irgendwann mit einem 70-Mann-Orchester auf Konzert-Tournee zu gehen, wäre großes Kino.“ Anders hat eben noch viel vor, auch beruflich.

Der Heimatstadt Koblenz immer treu geblieben

Heute lebt er da, wo alles angefangen hat, wo er Abitur und seine ersten Schritte in die Schlagerwelt gemacht hat. Eigentlich ist er seiner Heimat immer treu geblieben. „Ich wohne wie in einer Filmkulisse“, beschreibt er das, was für ihn „das schönste Fleckchen Erde auf der ganzen Welt“ ist. Koblenz. Dahin will er auch gleich nach der Weinprobe zurück. Sein Fahrer warte auf ihn, sagt Anders, dankbar für das Privileg, das ihm der Erfolg ermöglicht. Somit steht einer ausgedehnten Weinprobe nichts entgegen.

Zum Wein sei er vor 30 Jahren gekommen, damals, als er begonnen habe zu kochen, erzählt er. „Wein und Essen gehören zusammen“, ist Anders überzeugt. „Da, wo ich herkomme, ist Wein fast schon ein Grundnahrungsmittel“, meint er. Für ihn muss Wein zu Spaghetti und gleichermaßen zu Fisch passen. „Eine Edelrebe muss es nicht sein“, betont er. Anders spricht von sich als Genussmensch in jeder Beziehung – auch in der Getränkeauswahl. „Wein muss so schmecken, wie ich ihn mir vorstelle“, formuliert er seinen Anspruch an den Rebensaft. Zu Grauburgunder und Rosé sollen in den nächsten Jahren noch Anders-Sekt und Anders-Weißburgunder kommen.

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