Speyer TG Waldsee führend in jeder Hinsicht

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Waldsee. Zielvorgabe bisher erreicht: Der neue Trainer der Pfalzliga-Frauen der TG Waldsee wollte vor der Saison unter den ersten Drei landen. Nach der Hinserie führen die Schützlinge von Trainer Gerd Götz das Tableau mit elf Siegen in elf Spielen, dem besten Angriff und der besten Verteidigung souverän an.

Mit der Überlegenheit der Seinen rechnete Coach Götz so nicht unbedingt: „Ich wusste, ich übernehme eine Mannschaft mit viel Potenzial. Aber nach der Enttäuschung durch den knapp verpassten Aufstieg und aufgrund der Last, von den meisten als Meisterschaftskandidat angesehen zu werden, ist solch eine Vorrunde keine Selbstverständlichkeit.“ Götz sieht sich in Waldsee super aufgenommen und fühlt sich dort sehr wohl, findet nicht, dass das sportliche Niveau der Pfalzliga schlechter ist und sich die Dominanz des Vize-Meisters so erklären lässt. „Ob wir viel stärker sind? Da wir mit dem nahezu gleichen Kader spielen, denke ich eher, dass die Mannschaft reifer geworden ist und unbedingt noch einmal die Chance, an den Aufstiegsspielen teilzunehmen, bekommen will.“ Die TG weist fünf Zähler Vorsprung auf den Überraschungs-Zweiten TuS Heiligenstein auf und stand nur in einer einzigen Partie, beim 24:23 gegen die HSG Lingenfeld/Schwegenheim, vor einem Punktverlust. Trotzdem widerspricht Götz der Aussage, dass den Seinen die Meisterschaft wohl kaum noch zu nehmen ist. Dieses Gefühl will er bei seinen Frauen auch gar nicht aufkommen lassen. Das Match gegen die HSG dient ihm als Warnung. Jedoch den Titel zu holen, das sieht er jetzt schon als klare Vorgabe. „Wenn uns das gelingt, würden wir den Aufstieg in die Oberliga gerne realisieren. Aber sportlich kann ich hierzu noch keine Einschätzung abgeben.“ Denn für den Sprung nach oben müsste sich Waldsee in einer Aufstiegsrunde mit den drei Titelträgern aus dem Rheinland, Saarland und Rheinhessen messen. Götz findet das überflüssig und ungerecht. Denn ein Meister habe es verdient, direkt aufzusteigen. Die große Stärke der TG sieht er vor allem in der Ausgeglichenheit des Kaders mit einer guten Mischung aus erfahrenen und jungen Spielerinnen mit den Korsettstangen Julia Barth, Bea Demski und Torsteherin Caro Claus. So machte Waldsee Ausfälle bislang ohne Qualitätsverlust wett. Sein vor der Spielzeit geäußerter Wunsch nach einer Linkshänderin für den Rückraum hat sich inzwischen relativiert. „Wünsche darf man immer haben“, meint er mit einem Augenzwinkern: „Jede Mannschaft ist dadurch variabler. Aber in dieser Klasse gibt es niemanden, den ich gegen meine Spielerinnen im rechten Rückraum tauschen würde.“ Götz übernahm von seinem Vorgänger Harald Keller ein gut bestelltes Feld. Insbesondere auf der 3-2-1-Abwehrformation und dem schnellen Spiel nach vorne baute er auf. Sein Hauptaugenmerk legte er daher auf die Feinjustierung. Für den Positionsangriff übte das Team einige Ergänzungen ein. Götz: „Gegen unsere gut trainierten Tempogegenstöße hat bisher keine Mannschaft ein Gegenmittel gefunden.“ Für die Zukunft steht noch einiges an Arbeit auf dem Zettel: den Positionsangriff und die Wurfausbeute verbessern, die Schwächephasen in den Begegnungen minimieren, eventuell ein zweites Abwehrsystem installieren, mehr Variabilität durch häufigeres Wechseln der Positionen erreichen. „Wir müssen wie bisher hart, diszipliniert und konzentriert weitertrainieren, um dort anzuknüpfen, wo wir am Ende der Vorrunde aufgehört haben“, lautet seine Vorgabe. Götz hofft, dass die Auswahl ohne große Verletzungen weiterhin zeigt, was in ihr steckt und will zusammen mit der Mannschaft und den Verantwortlichen noch einiges bewegen.

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