Speyer Telekom steigt jetzt auch ein

Die Geschichte des schnellen Internets in Römerberg wird um einen Aspekt reicher: Es gibt jetzt ein weiteres Unternehmen, das die Bürger mit schnellem Internet beglücken will. Es heißt Deutsche Telekom. Aber: Auch Nachfolger der Internet-Firmen Telefunken Communications AG und LiteWave Networks GmbH wollen wohl weiter in Römerberg aktiv sein. Anders gesagt: Es könnte sein, dass es in Römerberg bald zwei Anbieter gibt.

Verwechseln Sie die Deutsche Telekom AG und die Telefunken Communications AG nicht! Denn die beiden haben nur eine Gemeinsamkeit: Sie wollen die Römerberger mit schnellem Internet versorgen. Das war’s aber auch schon. Ansonsten ist es so: Gestern haben die Telekom-Männer Bruno Stolz und Karl-Heinz Nied im Römerberger Rathaus Fraktionssprechern, Beigeordneten und Pressevertretern erklärt, dass die Telekom AG ihr Netz in Römerberg ausbauen wolle. Das neue Netz solle so leistungsfähig sein, dass Surfen im Internet, Telefonieren und Fernsehen gleichzeitig möglich sein sollen. Start der ganzen Ausbau-Aktion soll in den nächsten Wochen sein. Funktionieren soll das Ganze von 2015 an. Die Telekom will künftig in Römerberg VDSL-Technologie anbieten – das ist grob gesagt eine Kombination aus Kupfer- und Glasfaserleitung. Die Telekom übernimmt die Leitungen der Telefunken Communications nicht, sie agiert selbstständig und vollkommen unabhängig. Das heißt: Es könnte sein, dass es bald zwei Anbieter gibt, die Römerberg mit schnellem Internet versorgen wollen. Denn wenn man den Worten von Verbandsbürgermeister Manfred Scharfenberger (CDU) folgt, ist die letzte Messe für das bisher forcierte Glasfaser-Projekt noch nicht gelesen. Er sagt auf RHEINPFALZ-Anfrage: „Ich bin der festen Überzeugung, dass in acht bis 14 Tagen das Glasfaser-Projekt in Römerberg wieder aufgenommen wird.“ Wie berichtet, ist über das Vermögen der Glasfaser-Firmen LiteWave Networks und Telefunken Communications ein vorläufiges Insolvenzverfahren eröffnet worden. Zum Stand des Insolvenzverfahrens schweigen sich die Beteiligten aus: Die zuständige Anwältin beim Kölner Insolvenzverwalter Jaffé sagt nur, dass sie nichts sagt. Und Manfred Maschek, der in beiden Firmen in leitender Funktion war, lässt wissen, dass er gerne was sagen würde, aber leider nicht reden dürfe. Was sollen die Römerberger machen? Immerhin dazu gibt es eine klare Antwort. „Abwarten“, sagt Verbandsbürgermeister Scharfenberger. „Man kann zuwarten bis Frühjahr 2015 oder bis klar ist, wie’s weitergeht (mit der Glasfaser, d. Red.). Da ist noch ausreichend Zeit, Verträge abzuschließen.“ Matthias Hoffmann (Grüne), der im Herbst bei der Ortsbürgermeisterwahl gegen Scharfenberger antritt und gestern auch für die Ratskollegen sprach, sieht es so: „Wir sind in der komfortablen Situation, dass wir am Schluss zwei Möglichkeiten haben.“ Bei der Bevölkerung gebe es allerdings nach all dem, was bisher war: „Null Vertrauen.“

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