Speyer Taxistand Bahnhof „nicht zeitgemäß“

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Die Speyerer Taxifahrer ringen mit der Stadtverwaltung weiter um Verbesserungen der Situation ihrer Standorte. Am dringendsten ist nach ihrer Auffassung Abhilfe am Taxistand vor dem Bahnhof nötig (wir berichteten im April). Außerdem soll sich die Anzahl der Standplätze insgesamt erhöhen. Die Gespräche auf Seiten der Stadt führt Stadtentwickler Bernd Reif. Er prüft verschiedene Varianten.

„Die Standplätze am Bahnhof sind zu wenige. Sie besitzen zwar das Mindestmaß von 2,35 Meter Breite, aber ihre Lage direkt an der Bahnhofstraße ist gefährlich für die Kunden, weil sei mitunter auf die Fahrbahn hin aussteigen müssen“, nennt Ralf Detzner vom gleichnamigen Taxiunternehmen zwei Schwachpunkte der jetzigen Situation. Detzner hat zwei Autos im Einsatz. „Für Menschen mit Handicap wie Rollstuhl oder Blinde ist der Bürgersteig viel zu hoch, keine barrierefreie Einsteigemöglichkeit“, ergänzt Michel Entenmann, Geschäftsführer vom „Taxihaus“ Raimund Halling. Für Entenmann sind drei Fahrzeuge unterwegs. „Die Plätze sind einfach nicht mehr zeitgemäß“, stellt er fest. Zu allem Überdruss erhielten Taxen, wenn sie am Bahnhof aufgrund des Platzmangels falsch parken, ein Knöllchen, ärgert er sich. Die Taxenbetreiber in Speyer sind Einzelunternehmer. Bisher waren sie auch Einzelkämpfer. Seit rund einem Jahr treffen sie sich jedoch regelmäßig, um ihre Anliegen zu diskutieren und um mit einer Stimme gegenüber der Stadt zu sprechen. Er sei beim jüngsten Termin mit Stadtentwickler Reif dabeigewesen, so Entenmann. Immer mit am Tisch sitzt ein Vertreter des Taxi- und Mietwagenverbandes. Die Forderung der Taxler am Bahnhof ist eindeutig: Umbau. „Wir zählen zum öffentlichen Personen-Nahverkehr. Wenn man einen funktionierenden ÖPNV möchte, muss man auch für uns einmal Geld in die Hand nehmen“, argumentiert Entenmann. In den Busverkehr werde im Übrigen auch investiert. Die bisher von der Stadt vorgeschlagenen Lösungsansätze überzeugen die Unternehmer nicht. Eine Idee ist, gegenüber in der Prinz-Luitpold-Straße bis zu sechs Stellplätze einzurichten. „Sie ist Einbahnstraße, das erste Taxi steht dann weit weg, Kunden müssen zudem die Straße überqueren“, lehnt Detzner diese Variante ab. Die Alternative, den Bussteig 0 am Zentralen Omnibusbahnhof als Stellplatz für Nachrücker-Taxis zu nutzen, funktioniert aus Sicht der Buslinien-Betreiber nicht. Nach Angaben von von Entenmann prüft Stadtentwickler Reif nun mehrere Varianten. Einzelheiten könne er aber nicht nennen. Ordnungsamtsleiter Thomas Zander erklärte auf Anfrage der RHEINPFALZ, dass ein Umbau des Taxistandes am Bahnhof unmöglich sei. Der Fahrradweg und die Besitzverhältnisse der Fläche, teils Stadt, teils Bahn, verhinderten das. Zur Frage der Anzahl der Taxistände in der Innenstadt sagte er, auf der Maximilianstraße sei kein weiterer Stand denkbar. Er deutete jedoch die Möglichkeit Postplatz an. Auch die Große Himmelgasse soll nach RHEINPFALZ-Informationen im Gespräch sein. Entenmann fasst zusammen: „Das Grundsatzproblem ist: Es gibt elf Standplätze und 26 Genehmigungen. Nicht mal die Hälfte der Fahrer hat einen Platz. Das geht nicht.“ (ell)

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