Speyer Stadtleben: Lob von ukrainischen Mädchen rührt Schulleiterin

Aus ukrainischer Feder: Liste einer Edith-Stein-Realschülerin.
Aus ukrainischer Feder: Liste einer Edith-Stein-Realschülerin.

Eine internationale Verbindung rührt Manuela Becker, die Leiterin der Edith-Stein-Realschule. Seit der Krieg in der Ukraine tobt, hat sich in ihren Klassenräumen einiges verändert.

15 Mädchen aus der Ukraine werden eifrig integriert in der Privatschule im Speyerer Westen. „Wir nehmen uns dieses Themas selbstverständlich an als christliche Schule“, betont die Leiterin. Im Unterricht werde zwar viel mit dem Google-Übersetzer gearbeitet, in den persönlichen Kontakten helfe es aber sehr, dass eine Lehrerin die Sprache der Neulinge spricht.

Kontakt mit den Vätern im Krieg

In einer Vertretungsstunde kam Becker jetzt in eine fünfte Klasse mit drei Ukrainerinnen. Die Aufgabe an die Kinder: Aufschreiben, was ihnen an der Schule gefällt. Sie habe eine Gänsehaut bekommen, als sie die Sätze von Sonja las, gesteht die Pädagogin. „Das ist eine gute Schule. Ich mag die Lehrer hier. Das ist eine große Schule. Diese Schule ist wie ein Zuhause für uns“, steht da etwa. Becker betont, sie ordne das im Wissen um das ein, was die Mädchen seit Februar 2022 erlebt haben. „Mit diesen Gedanken kommen sie zu uns.“

Bei einem Mädchen stehe derzeit zum Beispiel eine Beurlaubung an. „Sie fahren in die Ukraine zurück, um den Vater zu treffen, bevor er eingezogen wird.“ Eine andere Familie sei gerade bei ihr im Aufnahmegespräch gewesen, als das Handy klingelte und sich der Vater zum ersten Mal seit einem Monat aus dem Kriegsgebiet meldete. „War dann natürlich wichtiger“, sagt Becker. Die ganze Schulgemeinschaft habe viel gelernt in der letzten Zeit, betont sie: „Wir erfahren von Schicksalen, gegen die unsere alltäglichen Probleme nichts sind.“

x