Speyer Sechs Wochen Kicken

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Speyer. Sechs Wochen Fußball hat Jonas Rapp hinter sich, und noch immer hat der Zehnjährige nicht genug. Seit gestern krönt er seine Sommerferien mit der Teilnahme am Soccer Camp des FC Speyer 09 auf dessen vereinseigenem Gelände. Insgesamt 19 Kinder der Jahrgänge 2001 bis 2004 machen mit.

Wegfahren war diesmal nicht angesagt bei Jonas. Dem aktiven Kicker der D1 des FC Speyer macht das nichts aus. Jetzt genießt er die letzten Trainingseinheiten bei Sebastian Ebeling und Alexander Munk. Die wollen den Kindern vor allem eines vermitteln: Spaß. Genau das haben die 16 Jungs und drei Mädels beim Camp. „Das Gemeinschaftsspiel gefällt mir gut“, erklärt Jonas sein Faible für Fußball. Seit fünf Jahren schon spielt er beim FC. „Ich denke schon, dass ich mich durch das Camp noch verbessern kann“, meint er. Passspiel, Torschuss, Koordination, Eins-gegen-Eins – die Übungen, die Ebeling und Munk bereithalten, ranken sich um viele Bereiche des Sports. Die Grobeinteilung lautet: „Vormittags Stationstraining, nachmittags Turniere.“ Am ersten Tag lädt das Leitungsduo zu einem Holland-Turnier ein. Alle 19 Spielernamen stehen auf einer Liste, durchnummeriert von eins bis drei. Was folgt ist eine permanente Durchmischung der Kicker bei den einzelnen Begegnungen. „Für uns ist wichtig, dass am Ende jeder mit jedem gespielt hat, dass alle Punkte geholt und gemerkt haben, dass man es nur gemeinsam schaffen kann“, erklärt Munk. Das stellt Linnéa Nürnberg auch fest. Die Zehnjährige findet nicht, dass Fußball reiner Jungensport ist. „Zuhause im Garten spiele ich ganz oft“, erzählt sie. Im Verein ist die junge Speyererin aber nicht: „Dafür habe ich unter der Woche keine Zeit.“ Umso mehr genießt sie das Camp. Die Leidenschaft für Positionen wechselt bei Linnéa. „Mal steh’ ich lieber im Tor, mal bin ich lieber auf dem Feld“, sagt sie. Ebeling und Munk sind froh, auch denjenigen die Möglichkeit zu bieten, den Fußballsport kennen zu lernen, die bislang nicht aktiv sind. Munk: „Durch das Camp können sie mal reinschnuppern und schauen, ob es ihnen überhaupt Spaß macht“, wirft Munk ein. Dazu gehört auch Nils Wende. Vor einem Monat kehrte der Zwölfjährige nach einem durch den Beruf der Eltern bedingten vierjährigen Aufenthalt in Amerika wieder nach Speyer zurück. „Jetzt habe ich mich angemeldet, um zu sehen, ob ich hier vielleicht Fußball spielen kann“, erzählt Nils der RHEINPFALZ. In Amerika hat er regelmäßig gekickt, vor allem ganz locker auf der Straße. „Da stand ich immer im Tor“, verrät der Schüler des Schwerd-Gymnasiums. Aus unterschiedlichen Mannschaften und Vereinen setzt sich der Rest der Gruppe zusammen. Ähnlich sieht es auch ab Donnerstag aus, wenn 21 Nachwuchskicker der Jahrgänge 2005 bis 2008 auf dem Platz des FC die letzten Tag der Sommerferien genießen. Bis dahin gehört der jedoch den Jüngeren. Und die freuen sich noch auf Auftritte als „Bundesligisten“ und „Champions-League-Spieler“.

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