Speyer Sanierung beginnt später

91-92311740.jpg

Der für Rheinland-Pfalz zentrale Festakt des Reformationsjubiläums 2017 wird in der Dreifaltigkeitskirche gefeiert. Es bleibt dabei, trotz der Restaurierungsarbeiten, die auch über diesen Tag hinaus andauern werden. „Die Handwerker haben uns zugesichert, dass sie rechtzeitig fertig sind“, sagte gestern Pfarrerin Christine Gölzer bei einer Baustellenbegehung. Eigentlich sollte der zweite Bauabschnitt gestern beginnen.

Der Gerüstbauer wird später als gedacht zum Zuge kommen. Er sollte am Montag schon loslegen. Das Problem ist jedoch der direkt benachbarte Weihnachtsmarkt, wie Gölzer erläuterte. „Der Lastwagen kommt nicht durch. Die Gerüste können erst nach dem Weihnachtsmarkt aufgestellt werden.“ Wenn die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) und der Präsident der Evangelischen Kirche der Pfalz, Christian Schad, am 31. Oktober nächsten Jahres feierlich die Kirche betreten, steht eventuell an der ein oder anderen Stelle noch ein Gerüst. „Wir beginnen mit der Restaurierung der Bilder im Bereich von Altar und Kanzel“, berichtete der Vorsitzende des Bauvereins, Henri Franck. Zunächst beschränken sich die Restauratoren auf die Bilder im vorderen Teil der Kirche, damit diese fertig sind zum Festakt. Danach werden die Arbeiten sukzessive fortgesetzt. Wie aufwendig sie sein werden, könne die Restauratorin erst beurteilen, wenn sie damit begonnen habe. Deshalb sei eine genaue Schätzung der Kosten noch nicht möglich, sagte Franck. Überraschungen hatte es im ersten Bauabschnitt gegeben, der letztlich 850.000 Euro gekostet hat. „Als die Wandvertäfelung abgenommen wurde, haben wir entdeckt, dass dahinter alles feucht und morsch ist“, berichtete Gölzer gestern. Und auch bei den Zuschüssen gab es eine Änderung. „Plakativ ausgedrückt bezuschusst das Land nicht mehr mit einem gewissen Prozentsatz ein Bauvorhaben, sondern schaut sich jeden Posten genau an“, sagte Franck. Somit entfielen die Zuschüsse fürs Aufstellen des Gerüsts. Unter den Emporen hängen kleine LED-Strahler, die nach oben und unten Licht abgeben können. Zudem sind Beleuchtungsringe an der Decke der Kirche geplant. „Sie sollen die Deckengemälde sichtbar machen und nach unten nicht blenden“, berichtete Franck. Des weiteren sollen die Emporenbilder einzeln angestrahlt werden können. An der Beschallung hat sich schon einiges getan und wird sich noch einiges tun. Im vorderen Bereich sind bereits Lautsprechersäulen sichtbar. „Unter den Emporen und an den Säulen werden ebenfalls noch Lautsprecher aufgehängt, die eine bessere Klangqualität liefern sollen, auch für Gesangsstücke“, sagte Franck. So könne ein Veranstalter beispielsweise künftig die gesamte Licht- und Tonanlage mit seiner eigenen verbinden. Vor dem Altar sind einige Bänke ausgebaut worden. Sie sollen Raum schaffen für Konzerte oder um Stuhlkreise zu bilden. Der Verkauf der Bilder der verstorbenen Malerin Ilse Barbig zugunsten der Kirchensanierung wurde ausgeweitet. So können Interessierte am Sonntag, 11. Dezember, von 11.30 Uhr bis 16 Uhr, und am Sonntag, 18. Dezember, 12.30 Uhr bis 16 Uhr, in der Heiliggeistkirche ihre Malereien kaufen. |ccd

x