Speyer PFW: Verkaufsprozess ruht

Die Firma PFW Aerospace, mit gut 1400 Mitarbeitern Speyers größter Arbeitgeber, bleibt vorerst doch in den Händen von Airbus (drei Viertel) und Finanzinvestor Safeguard. Der eigentlich für Jahresende geplante Verkauf wurde gestoppt.

„Die Sache ist auf Eis gelegt und soll in sechs Monaten wieder angegangen werden“, teilte PFW-Geschäftsführer Jordi Boto gestern auf Anfrage mit. Wie berichtet, waren nach einem halbjährigen Angebots- und Verhandlungsverfahren zuletzt drei Interessenten verblieben: Konzerne aus den USA und Frankreich sowie ein global agierender Finanzinvestor. „Es liegt nicht am Preis, sondern an den Rahmenbedingungen“, sagte Boto, der die Verhandlungen nicht selbst geführt hatte. Man sei sich bei den Garantien, etwa zur Finanzausstattung, die die potenziellen Käufer von Airbus haben wollten, nicht einig geworden. Nach RHEINPFALZ-Informationen war ein Betrag von mehr als 300 Millionen Euro als Verkaufspreis aufgerufen worden. „Jeder wollte etwas anderes. Airbus und Safeguard haben entschieden, dass sie nicht gezwungen sind, die Sache zu überstürzen“, so Boto. An ihrem beim Einstieg von Airbus vor vier Jahren erklärten Ziel, sich wieder von dem wichtigen Zulieferer der Flugzeugindustrie zu trennen, hielten sie fest. Einer der Gründe dafür ist, dass PFW auch den Airbus-Konkurrenten Boeing beliefert. Boto erwartet für Juni kommenden Jahres neue Verhandlungen – möglicherweise mit denselben Interessenten wie zuletzt. Konkret verabredet sei noch nichts. PFW bleibe aus seiner Sicht attraktiv, weil die GmbH derzeit von den guten Geschäften seiner Kunden profitiere, so der Geschäftsführer. Für Boeing werde die Produktion von Komponenten der 787 hochgefahren, für Airbus vom A 350. „Auch die Steigerung für den A 320 läuft langsam an“, sagte Boto. Seine Aufgabe bestehe auch darin, im Speyerer Werk die Voraussetzungen zu schaffen, um das bei Airbus geplante weitere Auslieferungsplus von 50 auf 60 Maschinen im Monat ab 2017 mit zu ermöglichen. Die zunehmende Automatisierung unter dem Motto „PFW 4.0“ sei dabei am wichtigsten, es werde aber auch Neueinstellungen geben. (pse)

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