Speyer „Olympiakampf leiten wäre toll“

„Ich bin seit einem Jahr Kampfrichter“: Joey Gohr (15), Judoka des JSV Speyer, ist der jüngste seiner Art im Verein. Nico Henrich hat sich mit dem Schüler des Speyerer Hans-Purrmann-Gymnasiums getroffen und ihn unter anderem zu Zielen, Kritik und Regeländerungen befragt.

Warum bist Du Kampfrichter geworden?

In Speyer wurden Lehrstunden angeboten. Ich bin dort hingegangen und wollte auch mal die andere Seite des Judosports kennenlernen, nicht nur die des Kampfes. Wie oft richtest Du? Das ist unterschiedlich, aber eigentlich jede zweite Woche. Ich werde dann den Kämpfen zugeteilt. Gab es schon mal Kritik? Ja, hinter mir stehen natürlich immer Eltern und Trainer, die dann nicht einverstanden mit den Entscheidungen von mir sind und schon mal etwas lauter werden. Wie gehst Du dann damit um? Ich denke mir einfach, nicht hinhören. Ich versuche, mich komplett auf meinen Kampf zu konzentrieren und meine beste Leistung zu bringen. Du musstest sicherlich Prüfungen absolvieren. Wie lief das ab? Anfangs sammelte ich Erfahrung bei Turnieren. Anschließend musste ich eine schriftliche Prüfung erledigen. Mir wurden Situationen vorgelegt, und ich musste dann entscheiden, wie ich in diesen Situationen handeln würde. Dann gab es noch die normale praktische Prüfung und danach wieder Turniere. In welchen Altersklassen darfst Du tätig sein? In jedem Bereich, der unter der U18 liegt, also meiner Altersklasse. Warum sollten Jugendliche in Deinem Alter Judo-Kampfrichter werden? Für mich persönlich ist es einfach eine tolle Herausforderung. Dazu wird das Regelwerk aufgefrischt. Und natürlich habe ich es als Judoka einfacher als ein Richter, der nicht kämpft. Falls Du die Wahl hättest zwischen Profi-Judoka und Kampfrichter im Profibereich. Was würdest Du tun? Ich würde mich für eine Karriere als Profi-Judoka entscheiden. So könnte ich meinen Kampfsport mehr und intensiver leben. Welche Regel würdest Du ändern? Bei den Schulmeisterschaften ist fast nichts erlaubt. Hier würde ich wenigstens das Hebeln erlauben. Hast Du ein Ziel, welchen Kampf Du gerne einmal leiten möchtest? Einen Judokampf bei Olympia zu leiten wäre toll. |nihe

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