Mannheim/Schwetzingen Neue CD: Musik von Mozarts Konzertpartner

Das Kurpfälzische Kammerorchester.
Das Kurpfälzische Kammerorchester.

Eine neue CD des Kurpfälzischen Kammerorchesters überzeugt mit drei Violinkonzerten des Schwetzinger Geigenwunderkinds Friedrich Eck. Dessen Werk muss den Vergleich mit dem von Mozart nicht scheuen.

Um 1800 war Friedrich Eck (25. Mai 1767 bis 22. Februar 1838) ein weit über Deutschland hinaus bekannter Violinvirtuose, der auch, wie in dieser Zeit üblich, anspruchsvolle Konzerte für den eigenen Gebrauch komponierte. Die musikalische Entwicklung des in Schwetzingen geborenen Musikers war eng mit der Mannheimer Schule verknüpft, schon mit zehn Jahren gehörte er der Mannheimer Hofkapelle an, sein Vater war der Hofmusiker Georg Eck.

Nach dem Umzug der Mannheimer Hofkapelle nach München erhielt er Unterricht bei dem Komponisten Peter Winter. 1780 besuchte Friedrich Eck im Rahmen eine Konzertreise als frühreifes Geigenwunderkind auch die Familie Mozart in Salzburg. 1786 ist ein gemeinsames Konzert mit Wolfgang Amadeus Mozart belegt, den Eck immerhin um 47 Jahre überlebte. Das 6. Violinkonzert Mozarts wird inzwischen als ein Werk Ecks betrachtet. 1790 wird Eck Musikdirektor des Münchner Nationaltheaters. International macht er mit Konzertreisen unter anderem nach Paris auf sich aufmerksam. Seine öffentlichen Auftritte enden aber schon 1800, nach 1803 sind auch keine neue Kompositionen von Eck überliefert.

Ungetrübtes Vergnügen

Mit dem Komponisten Friedrich Eck setzt sich nun eine neue CD (CPO 3860257) des Kurpfälzischen Kammerorchesters Mannheim auseinander, die drei der fünf Violinkonzerte Ecks (Nr. 1, 2 und 5) vereint. Als Solistin kann sich hier die Geigerin Tanja Becker-Bender überzeugend in Szene setzen. Spieltechnisch sind die Anforderungen deutlich höher als jene von Mozart, was einige Rückschlüsse auf die hohen technischen Standards des Geigers Eck zulässt. Tanja Becker-Bender stellt sich dem nicht nur mit Aplomb und risikofreudigem Zugriff, die Eleganz und klangliche Variabilität ihres Spiels sowie der rhythmische Nachdruck und die stilistische Sicherheit machen ihr Spiel zu einem ungetrübten Vergnügen.

Da die Konzerte für den Gebrauch eines reisenden Virtuosen komponiert wurden, sind die musikalischen Anforderungen an den Orchesterpart nicht so hoch wie beispielsweise bei den Konzerten Mozarts. Das Kurpfälzische Kammerorchester Mannheim unter der aufmerksamen Leitung von Johannes Schlefli zeigt sich dabei als ebenso stilsicheres wie klanglich überzeugendes Ensemble.

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