Speyer Naturschutzgebiet in Flammen

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Ein Waldbrand in A-61-Nähe zwischen Speyer, Schifferstadt, Dudenhofen und Schifferstadt hat am Samstagabend sowie in der Nacht auf Sonntag zu einem Großeinsatz von fast 400 Feuerwehrleuten geführt. Um 23 Uhr waren die Flammen überwiegend unter Kontrolle. Wie die Staatsanwaltschaft am Montag mitteilt, kommt als Brandursache fahrlässige oder vorsätzliche Brandstiftung in Frage. Der entstandene Schaden beträgt rund 10.000 Euro.

Die erste Meldung erreichte die Freiwillige Feuerwehr Dudenhofen am Samstagnachmittag um 17.48 Uhr: „B 2, größerer Flächenbrand, Bereich Vierwegekreuzung in Richtung A 61“. Absender war die Rettungsleitstelle Ludwigshafen. Das Feuer hatte sich im Naturschutzgebiet „Haderwiese“ entzündet, breitete sich Richtung Nord-Ost auf den Wald aus. Stefan Zöller, Leiter der Feuerwehr der Verbandsgemeinde Römerberg-Dudenhofen, alarmierte nach dem ersten Augenschein vor Ort die benachbarten Wehren aus Böhl-Iggelheim, Schifferstadt, Speyer, die Führungsgruppe der Wehren im Rhein-Pfalz-Kreis sowie weitere Einheiten. Über den Brand, Einsatz, Stand der Löscharbeiten, die Ermittlungen sowie das Schadensgebiet informierten am Sonntagvormittag in der Dudenhofener Feuerwache Kreisfeuerwehrinspekteur Uwe Speichermann und Christiane Blum-Magin von der Kreisverwaltung. „Für die Bevölkerung bestand zu keiner Zeit Gefahr“, betonte Speichermann vorab. Wegen der Rauchentwicklung sei aber im Bereich der A 61 und der angrenzenden Wohngebiete, auch bis ins Speyerer Zentrum, eine Geruchsbelästigung wahrnehmbar gewesen. Zöller schätzte die Fläche der Brandstelle auf gut zehn Hektar, die Leitstelle alarmierte weitere Feuerwehreinheiten aus den Kreisen Bad Dürkheim, Neustadt, Ludwigshafen, bat die Polizei, das Technische Hilfswerk, den Landesbetrieb Mobilität und die Forstbehörde um Unterstützung. Speichermann: „In der Spitzenzeit waren etwa 380 Feuerwehrleute und 63 Fahrzeuge im Einsatz.“ Größtes Problem war die schwierige Versorgungslage, um an genügend Löschwasser zu kommen. Speichermann: „Erst einmal mussten wir für den Wassertransport einen Pendelverkehr einrichten.“ Parallel wurde eine Schlauchleitung von zirka drei Kilometern verlegt und später um eine zweite Leitung erweitert. Die Polizei sperrte die L 528 und K 23. Gegen 23 Uhr hatten die Wehren das Feuer unter Kontrolle, um 1 Uhr konnten die ersten Einheiten wieder abrücken. Zur Lageerkundung wurde Samstagnacht ein Hubschrauber eingesetzt, den Sonntag über kontrollierte und bekämpfte eine Wache von rund 100 Mann mit 30 Löschfahrzeugen glimmende, wieder aufflammende Glutnester. Das Schadensgebiet schätzte die Leitende Beamtin der Kreisverwaltung, Blum-Magin, auf rund neun Hektar Wiese und fünf Hektar Wald, zum Großteil im Stadtwald Schifferstadt sowie im Naturschutzgebiet Haderwiese gelegen. In der Gemarkung Dudenhofen sei lediglich der Privatwald „Freitagsschlag“ am Rande betroffen. “ Ein Feuerwehrsprecher hatte zuvor berichtet: „Erst brannten Strohballen, dann eine Wiese und dann eine Waldfläche.“ Die K 23 zwischen Dudenhofen und Schifferstadt blieb ab der L 528 gestern bis auf Weiteres gesperrt. (län)

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