Speyer Nach Brand in Speyer: Einsturzgefahr zunächst nicht auszuschließen

Einsatz in Schutzanzügen: THW-Mitarbeiter im Brandhaus.
Einsatz in Schutzanzügen: THW-Mitarbeiter im Brandhaus.

Bei dem Brand am Sonntag in einem Reihenhaus in der Straße Am Sandhügel bestand zeitweise der Verdacht, dass das ganze Haus einstürzen könnte. Das hat am Montag das Technische Hilfswerk (THW) mitgeteilt, das zur Sicherung der Brandstelle ebenfalls alarmiert worden war.

Nach Erkundung der Örtlichkeit und Hinzuziehen eines Baufachberaters bestand dann aber rasch Klarheit: Lediglich die Treppe im Innern des Hauses war so stark beschädigt, dass sie eingerissen werden musste. Das hat der Chef der Feuerwehr Speyer, Michael Hopp, gestern auf Anfrage der RHEINPFALZ ebenso bestätigt, wie die Tatsache, dass beim Brand Asbest freigesetzt worden war. Das haben Messungen der Feuerwehr beim Löscheinsatz ergeben. „In der betroffenen Häuserzeile ist das Dach mit Eternitplatten belegt. Das Material ist asbesthaltig“, sagte Hopp. Das früher gängige Baumittel ist mittlerweile aufgrund seiner krebserregenden Eigenschaften verboten. In Altbauten komme es jedoch immer noch vor.

Kontaminationsschutzanzüge für die Arbeit im Innern

Um die Helfer vor einer Kontamination mit dem gefährlichen Stoff zu schützen, arbeiteten diese ausschließlich mit Atemmasken, teilte THW-Sprecher Christoph Sohn mit. Für Arbeiten im Innern des Hauses hätten die Helfer außerdem Kontaminationsschutzanzüge angelegt, die verhindern, dass die Kleidung der Helfer Asbestfasern aufnimmt und diese so verschleppt werden. Zuerst wurde nach Angaben von Sohn die einsturzgefährdete Holztreppe innen im Haus mit der Kettensäge abgerissen. Erst dann konnten die restlichen Einheiten die Arbeit aufnehmen. Ein Sägeplatz sei eingerichtet worden, um die beiden Gruppen mit Holz zu versorgen, mit dem Fenster und Türen des Hauses verschlossen werden konnten, so Sohn. Außerdem wurde das Dach mit einer Plane abgedeckt, damit kein Regen eindringen konnte.

Hausbewohner aus Krankenhaus entlassen

Nach wie vor unklar ist die Brandursache. „Im Laufe der Woche wird ein Brandgutachter das Haus untersuchen. Erst dann wird es Aufschluss dazu geben können“, sagte am Montag eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Rheinpfalz in Ludwigshafen auf Anfrage. Auch die Schadenhöhe, sie war am Sonntag auf eine „sechsstellige Summe“ geschätzt worden, könne dann erst näher eingegrenzt werden. Der 39 Jahre alte Hausbewohner, der am Sonntag mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden war, ist nach Angaben der Polizei inzwischen wieder entlassen. Die Bewohner der drei unbewohnbar gewordenen Häuser konnten bei Verwandten unterkommen. Eine Notunterbringung durch die Stadt war nicht erforderlich, teilte Stadtsprecherin Barbara Fresenius auf Anfrage mit.

Regensicher: Das Dach wird mit einer Plane abgedeckt.
Regensicher: Das Dach wird mit einer Plane abgedeckt.
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