Speyer Mit eigenem Stempel

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Über eine halbe Million Besucher lockte Detlev Bucks dritter „Bibi & Tina“-Film seit 21. Januar in die deutschen Kinos. Auch der Soundtrack geht gut über die Ladentische. Das Titelstück „Bibi & Tina“ wird dabei genau wie bei den beiden Vorgängerfilmen von einem Neustadter gesungen, der im Film auch gleich noch die Rolle von Tinas älterem Bruder Holger Martin spielt: Fabian Buch.

Der 25-jährige war 2010 als Sieger aus der Web-TV-Casting-Show „The Flatstar“ hervorgegangen, was ihm einen Plattenvertrag und CD-Aufnahmen in den USA einbrachte. Mit Songs wie „Hello Hello“ und „Turn Off The Lights“ avancierte er schnell zum Teeniestar, die „Bravo“ nominierte ihn für den „Goldenen Otto“ in der Sparte „Best Newcomer 2010 – national“ und bei Auftritten wie beim „Rheinland-Pfalz-Tag“ in Neustadt und dem „Schwörmontag“ in Ulm jubelten ihm hunderttausende Fans zu. Trotzdem versuchte Buch zwei Jahre später einen Imagewechsel und kehrte zu seinen Wurzeln zurück, zu selbst produzieren deutschsprachigen Akustik-Pop-Stücken. Im Gespräch mit der RHEINPFALZ erklärt Buch, wie es von da aus dazu kam, dass er heute im Kino zu sehen und hören ist: „Ich habe erst mal alle Zelte hinter mir abgebrochen und bin nach Berlin umgezogen. Ich wollte einfach den ,Reset’-Button drücken und noch mal bei Null anfangen.“ Buch begann als Assistent bei Axel Reinemer, der in der Hauptstadt das „Jazzanova Recording Studio“ betreibt und blieb anderthalb Jahre dort, bis seine Managerin, die über gute Kontakte in die Filmszene verfügt, für ihn das Angebot an Land zog, den Titelsong zu „Bibi & Tina“, Teil eins, zu singen. „Anfangs war ich skeptisch“, so Buch heute, „aber da ich musikalisch sehr offen bin, habe ich das Lied zu Hause ein bisschen entstaubt, ihm meinen persönlichen Stempel aufgedrückt und dann Regisseur Detlev Buck persönlich vorstellen dürfen.“ Dem gefiel offensichtlich, was er zu hören bekam, und darüber hinaus bot er dem Neustadter auch noch eine Rolle in dem Streifen an. „Meinen Einwand, dass ich doch gar kein Schauspieler sei, wischte er schnell beiseite. Nach einem sofort ausgeführten Fünf-Minuten-Casting war ich als ,Holger Martin’ verpflichtet“, erinnert er sich. Außerdem erhielt er den Auftrag, unter der Anleitung von „Rosenstolz“-Frontmann Peter Plate gleich noch weitere Songs zum „Bibi“-Soundtrack beizusteuern. Im Sommer 2013 stand er dann erstmals für Buck vor der Kamera. Schon bald erhielt er eine Einladung für Teil zwei der Filmreihe, bei der der Singer/Songwriter, Schauspieler und Moderator Olli Schulz in der Rolle des Bösewichts Angus Naughty dazustieß. Er und Fabian Buch wurden schnell Freunde. „Ich bin ein Bewunderer von Ollis Musik“, erzählt der Neustadter, „und als er zu uns kam, dachte ich, wenn ich deine Musik mag, magst du vielleicht auch meine. Ich spielte ihm also meine Songs vor, die ich während der ganzen Zeit immer wieder geschrieben habe, und tatsächlich zeigte sich Schulz begeistert davon. Er hat mich sogar eingeladen, in seinem Video zum Song ,Phase’ mitzuspielen, was ich natürlich gerne getan habe.“ Ganz nebenbei knackte der Soundtrack mit zwei Fabian-Buch-Songs die 100.000er Marke und brachte dem Musiker seine erste Goldene Schallplatte ein. Für den neuen, dritten „Bibi & Tina“-Film wurde seine Rolle sogar noch erweitert. „Ich bin froh, mich damals für ,Bibi’ entschieden zu haben, schließlich haben wir Riesenerfolg damit. Wir haben mit Teil drei den erfolgreichsten deutschen Familienfilmstart aller Zeiten hingelegt und ,Star Wars’ in den Kinocharts von Platz eins verdrängt, und ich hoffe natürlich, dass es eine weitere Fortsetzung des Films geben wird“, sinniert Buch und erklärt, dass er sich trotzdem immer noch als schauspielernder Sänger, nicht als singender Schauspieler sehe und seine musikalische Karriere nie aus den Augen verloren habe. So dürfen sich die Fans in diesem Jahr auch auf sein erstes deutschsprachiges Album mit dem Titel „Läuft“ freuen. (hk)

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