Speyer Mit der 3D-Brille in den Blutkreislauf

Die Deutsche-Telekom-Stiftung fördert einen Entwicklungsverbund der Universität Koblenz-Landau mit 1,6 Millionen Euro. Ziel ist es, die Lehrerausbildung in den Mint-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu verbessern und Konzepte für den Unterricht in der digitalen Welt zu entwickeln.

Das hat die Pressestelle der Universität gestern mitgeteilt. Im Projekt „Die Zukunft des Mint-Lernens: Lehr-Lern-Labore digital“ geht es um virtuelle Labore, Computersimulationen im Mathematik-Unterricht oder 3D-Brillen für den Biologie-Lernstoff, mit denen man in den Blutkreislauf des Menschen eintauchen kann. Doch die moderne Technologie muss pädagogisch und didaktisch sinnvoll eingesetzt werden, damit sie sich positiv auf die Lernprozesse der Schüler auswirkt. Das neue Projekt knüpft an einen Vorläufer an: Bereits 2014 war die Universität von der Stiftung als Projektpartner für einen Entwicklungsverbund zur Verbesserung des Mint-Lernens ausgewählt worden. Um die Förderung hatten sich 31 deutsche Hochschulen beworben, fünf von ihnen konnten sich in einem zweistufigen Bewerbungsverfahren als besonders fortschrittliche lehrerbildende Hochschulen beweisen. Die Uni Koblenz-Landau hat sich durchgesetzt und wird in den kommenden drei Jahren mit der Humboldt-Universität zu Berlin, der TU Kaiserslautern, der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der Universität Würzburg in einer Art Denkfabrik die Zukunft des Mint-Lernens in der digitalen Welt vorantreiben. Ziel ist es, die bestehenden Lehr-Lern-Labore zu digitalen Laboren weiterzuentwickeln und eine zeitgemäße Aus- und Fortbildung von Lehrkräften zu gewährleisten. „Das wollen wir vor allem durch die aktive Einbindung von digitalen Werkzeugen erreichen, zum Beispiel dem dynamischen Mathematik-System GeoGebra, smartphonegestützter Augmented Reality oder dem von uns entwickelten Videotool ViviAn“, erklärt Projektleiter Professor Jürgen Roth vom Institut für Mathematik in Landau. Mit Kollegen seines Instituts, des Instituts für naturwissenschaftliche Bildung und des Instituts für Bildung im Kindes- und Jugendalter, hatte er den Bewerbungsantrag eingereicht. In Koblenz und vor allem in Landau gibt es bereits sieben Mint-Lehr-Lern-Labore: das Fokus (Forschendes Lernen in Kita und Schule, Landau), das Freilandmobil (Labor im hölzernen Zirkuswagen, erst Gartenschaugelände, jetzt Eduard-Spranger-Gymnasium, Landau), das GIS-Labor (Geografische Informationssysteme, Koblenz), das „Mathe ist mehr“-Labor, Landau, das Mathematische Umweltlabor (Landau), die Nawi-Werkstatt (Naturwissenschaften, Landau) und die Prima-Lernwerkstatt (Mathematikunterricht mit Schwerpunkt Primarstufe, Landau). Die Lehr-Lern-Labore sind mit sieben außerschulischen Lernorten der Universität Koblenz-Landau wie der Zooschule Landau und der Forschungsanlage Eußerthal) und zwei außerschulischen Kooperationspartnern unter dem Dach des Zentrums für Bildung und Forschung an außerschulischen Lernorten (Zentral) der Universität Koblenz-Landau vereint.

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