Speyer Mehr als nur ein Freundschaftsspiel

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Römerberg. Am Samstag hat Oberligist TuS Mechtersheim im zweiten Vorbereitungsspiel gegen den Zweitligist 1. FC Kaiserslautern mit 2:1 für eine große Überraschung gesorgt (RHEINPFALZ am SONNTAG berichtete) .

Der neue Trainer der Roten Teufel, Tayfun Korkut, tritt in Mechtersheim in lockerer Jogginghose und FCK-Polo auf. Sein Gegenüber Manfred Schmitt erscheint wie immer in Jeans. Über den ganzen Platz verteilen sich die FCK-Banner. Höllenpower, Barbarossa-Fanclub Römerberg steht unter anderem darauf zu lesen. Die meisten hängen an der Fischerhalle neben der Tribüne, andere hinter dem Tor Richtung Rheindamms. Dort bauen sich 20 Anhänger der Lauterer auf. Jung und Alt halten zu ihrem Team, unterstützen es jedoch nicht lautstark. Der FCK-Teufel läuft um das Feld, nimmt sich viel Zeit für Bilder mit Kindern, die ihn stolz in den Arm nehmen. Der FCK stellt auch den Stadionsprecher, sichtbar durch eine Kaiserslautern-Weste. Der Bus der Lauterer wartet hinter den Kabinen. Der Großteil der Menschen kommt in FCK-Mützen und Trikots. Im großen Zuschauerkreis taucht zudem ein Mann im Deutschland Trikot der Weltmeisterschaft 1990 auf. Als die Einlaufmusik Hey TuS! Du bist das Gefühl! ertönt, ist die Tribüne voll. Der neue Sportdirektor des Zweitligisten, Uwe Stöver, findet dort bis zur Halbzeitzigarette ein Plätzchen. Beim 1:0 für den TuS wissen die meisten nicht so genau, ob sie überhaupt für den Außenseiter klatschen sollen. Dann entscheiden sie sich aber doch dafür. Über manche Lippen huscht ein kleines Lächeln. Nach dem 2:0 für den Verbandsliga-Meister schämen sich viele FCK-Fans. „So steigen sie in die 3. Liga ab“, sagt eine Frau. Die Profis, die nicht mitspielen, stellten sich neben die Tribüne und erfüllen artig hier und da einen Autogrammwunsch, darunter der Neuzugang vom Bundesligisten FSV Mainz 05, Christoph Moritz. Auch einen zusätzlichen Bierstand gibt es an der Tribüne. Beim ersten Torschuss der Lauterer durch Robert Pich applaudieren viele laut. Weitere FCK-ler machen sich auf dem Nebenplatz warm. Dort steht auch ein großer Wagen, der Fanartikel anbietet. Ein kleinerer, nur mit einem Zelt überdachter weiterer Verkaufsstand gibt’s beim TuS-Treff. Die Mechtersheimer Kicker bleiben traditionell am eigenen Tor. Als die Profis zurückkommen, zücken die Fans die Kameras. Kacper Przybylko steigt für Bilder von der Tribüne. Der TuS Mechtersheim äußert sich rundum zufrieden. Der stellvertretende Vorsitzende Holger Lorfing sagt im Gespräch mit der RHEINPFALZ: „Bei der Organisation hat alles geklappt. Natürlich hätten wir uns 1500 Zuschauer gewünscht. Das wäre ideal gewesen. Aber es hat eine Stunde vorher noch geregnet. Das hat uns natürlich ein paar Zuschauer gekostet.“ Bis auf ein „paar kleine Probleme mit dem Mikrofon“ gab es keine weiteren Schwierigkeiten. Auch wenn es nur ein Freundschaftsspiel war: Viele vergessen diesen Nachmittag nicht so schnell.

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