Speyer Looping im Magen

Hassloch. In dicke, orangefarbene „Holiday Park“-Jacken gehüllt, schleichen die Kandidaten Harro Füllgrabe, Sarah-Louise Hetzel und Natalia Osada am Sonntag nach 20 Uhr in Richtung der „Expedition GeForce“: Seit zwei Stunden hat der Park bis zum nächsten Wochenende für reguläre Besucher geschlossen und das Experiment, für das Pro7-Magazin „Galileo“ rund um die Uhr Achterbahn und Co. zu fahren, geht nun so richtig los. So langsam wird es dunkel – und kühl. Einzig Alexander Brantner, Spitzname „der furchtlose Österreicher“, friert nicht und sieht als einziger Proband nicht schon blass um die Nase aus: „Der würde noch auf Stelzen hier drin herumspringen“, textet Pro7-Reporter Füllgrabe seufzend in die Fernsehkameras. Für die Sendung „Galileo“, die montags bis freitags um 19.05 Uhr ausgestrahlt wird und am Montag live aus Haßloch in die „Actionwoche“ gestartet ist, sollen die zwei Frauen und zwei Männer zwischen 19 und 39 Jahren testen, wie lange sie es ohne nennenswerte Erholungspause als „Dauerfahrer“ im Park aushalten. Etwas früher als geplant ging die wilde Reise mit der neuen Katapultachterbahn „Sky Scream“, dem „Free Fall Tower“, dem „Bounty Tower“ und der „GeForce“ schon am Sonntagvormittag gegen zehn Uhr los. Über das Netzwerk Facebook war bald im Internet zu sehen, wie Füllgrabe auf Zuschauerrat hin Knoblauchsaft gegen Schwindel austestete oder wie Ex-„Promi Big Brother“-Teilnehmerin Natalia lässige Posen für die Fotografen wagte: „Ich war zwar ein wenig aggro, aber jetzt ist alles tutti und megageil“, gibt sich die Blondine lässig, die zuvor in einer anderen Pro7-Show auf die Zuneigung eines heiratswilligen Millionärs gehofft hatte. Das hat nicht geklappt: Darum fährt sie nun eben „aus Begeisterung“ Achterbahn. Vor der ersten Fahrt am Sonntag habe sie alles gegessen, was die Parkgastronomie zu bieten hatte, sagt Blondine Natalia im RHEINPFALZ-Gespräch: „Schnitzel, Pommes, Spaghetti bolognese. Macht mir nix aus.“ Diese Unempfindlichkeit zeigen nicht alle drei Abenteurerkollegen. Denen ist nicht bis jetzt nur ein Tross an Kamera-, Ton- und Produktionsleuten auf Schritt und Tritt gefolgt. Das Filmteam ist mit rund 30 Leuten vor Ort, und pro Zwölf-Stunden-Schicht sind 15 Mitarbeiter des Holiday Parks im Einsatz. Schwindelgefühle und Übelkeit haben jetzt vor allem Harro und Sarah-Louise gepackt. Die 19-jährige Cheerleaderin beißt zwar noch in der Achterbahn in ein Käsebrötchen vom üppigen Catering. Die Abiturientin hat, wie sie sagt, dabei keine Angst, sich zu verschlucken, bis der „Operator“ sie unmissverständlich auffordert, dass sie die Mahlzeit aus Sicherheitsgründen beiseite zu legen hat: „Jetzt.“ Das macht die Kandidatin dann leider gründlicher als verlangt. Keine drei Runden später schwankt sie, gegen 21.30 Uhr, sofort nach dem Halt am Filmteam vorbei und lehnt sich gerade noch über die Brüstung. Diskretes bis peinlich berührtes Wegsehen bei der Crew, die gerade Schichtwechsel machen wollte: „Die Zeit hat wohl doch zum Verdauen nicht gereicht“, murmelt der zierliche Lockenkopf kurz darauf, bevor sie Tropfen gegen weitere Übelkeit bekommt. Ist ihr immer noch schlecht? „Das ist alles mehr so im Kopf, irgendwie“, stammelt Sarah-Louise. Eine kurze Untersuchung durch Ärzte und Sanitäter plus eine Runde Aussetzen, dann soll es für sie weitergehen. „Alle dürfen sich aber jederzeit in der Bootsfahrt ausruhen“, erklärt eine Pro7-Volontärin schnell. Der „furchtlose Österreicher“ Alexander hat inzwischen Platz im hinteren Wagen der „GeForce“ genommen. Der erste Wagen senkt sich hinter der ersten Spitze vergleichsweise mühelos in die Tiefe, während Alex nun als „Schlusslicht“ so richtig auf die andere Seite „hinübergerissen“ wird. Das Team kann gerade noch erkennen, wie er oben begeistert die Hände zum Himmel reckt. Alles Weitere filmt in 360-Grad-Technik der „Oktokopter“, eine Drohne für Filmaufnahmen mit acht Propellern – wenn es wieder hell wird.

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