Speyer Leuthner offiziell nominiert

Glückwünsche nach der Wahl: Lingenfelds CDU-Vorsitzender Peter Beyer gratuliert Erwin Leuthner (rechts).
Glückwünsche nach der Wahl: Lingenfelds CDU-Vorsitzender Peter Beyer gratuliert Erwin Leuthner (rechts).

«Lingenfeld.»Zur Versammlung waren 14 stimmberechtigte Mitglieder gekommen. Dem CDU-Ortsverband gehören laut seinem Vorsitzenden Peter Beyer derzeit 40 Personen an. Erwin Leuthner, der seit 2009 Ortsbürgermeister von Lingenfeld ist, bekam bei der geheimen Wahl 13 Ja-Stimmen, eine Person enthielt sich. In seiner Vorstellungsrede kündigte der Vertriebsingenieur an, dass er noch 250 Tage zu arbeiten habe und sein Berufsleben Ende Oktober enden werde. Er würde gerne noch einmal das Amt des Ortsbürgermeisters ausfüllen, sagte Leuthner. Zur wegen Brandschutzmängeln sanierungsbedürftigen Goldberghalle berichtete er, dass er das Ergebnis der Wirtschaftslichkeitsprüfung täglich erwarte. Die Kosten für die Sanierung belaufen sich auf 5,2 Millionen Euro. Die Entscheidung über Zuschüsse erwartet der Ortsbürgermeister im April, Mai. Zum ehemaligen Penny-Markt und dem an dieser Stelle vorgesehenen zweiten Supermarkt sagte Leuthner, dass er Anfang März einen Termin bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) habe, zu dem ihn auch Landrat Fritz Brechtel (CDU) begleiten werde. Hintergrund ist, dass die SGD zustimmen müsse, dass die Gemeinde die Verkaufsfläche für eine Supermarktansiedlung von 1000 auf 1200 Quadratmeter erhöhen darf. „Betreiber wollen keine Fläche mit weniger Quadratmetern“, sagte Leuthner. Der 64-Jährige erwähnte auch, dass er sich in der Bürgerinitiative (BI) „Kein Gefahrstofflager“ gegen solche im benachbarten US-Depot engagiere. Als der Ortsgemeinderat beschlossen habe, die BI mit 3000 Euro zu unterstützen, habe ein Bürger Beschwerde bei der Kommunalaufsicht eingelegt. Die Beschwerde sei jedoch abgewiesen worden, sagte Leuthner. Der Ortschef, der selbst in der Germersheimer Straße wohnt, erzählte außerdem, dass Lastwagen seit Kurzem nachts auf die B 9 fahren dürfen. Leuthner sagte, dass der nächtliche Lärm in den Hauptstraßen dadurch abgenommen und sich die Situation verbessert habe. Wie berichtet, hatte die Kreisverwaltung Germersheim beschlossen, das Nachtfahrverbot für Lkw auf der B 9 im Landkreis testweise für ein Jahr aufzuheben. Verständnis zeigte der Ortsbürgermeister für die Anwohner, die sich gegen die Spielhallen aussprechen. Die Kreisverwaltung habe die Baugenehmigung gegen den Willen der Ortsgemeinde erteilt, sagte Leuthner. Mit Blick auf die geplante Spielhalle in der Hauptstraße im ehemaligen Schlecker-Gebäude ist er nach eigenen Angaben zuversichtlich, dass die Gemeinde diese verhindern könne. Neuigkeiten hatte Leuthner zur Erweiterung des Rewe-Markts: Die Kreisverwaltung habe die Baugenehmigung erteilt, der Baubeginn sei für den 1. März vorgesehen gewesen. Nun habe eine Bürgerin Widerspruch gegen die Baugenehmigung eingelegt, sagte Leuthner. Damit verzögere sich der Baubeginn und wahrscheinlich auch die Fertigstellung, die für Juli vorgesehen war. Zum weiteren Prozedere sagte Leuthner, dass die Entscheidung des Kreisrechtsausschusses abgewartet werden müsse. Dieser kann sich laut Leuthner voraussichtlich erst im April mit dem Thema beschäftigen, sofern sich die Kreisverwaltung nicht vorher mit der Bürgerin einig werde. Zum Abschluss seines Rückblicks sagte Leuthner, dass er hochmotiviert sei, noch einmal Ortsbürgermeister zu werden. „Viele Grundlagen sind gelegt, die Ernte ist nah und die fahre ich auch gerne ein“, sagte Leuthner. Bei der Mitgliederversammlung wurde in geheimer Wahl auch die Liste mit den Kandidaten für den Ortsgemeinderat aufgestellt. Der Altersdurchschnitt der Kandidaten liegt laut Leuthner bei 49 Jahren. Auf den Rängen bis Platz sechs befinden sich Ratmitglieder. Danach folgen auch „neue Gesichter“ und sieben Nicht-CDU-Mitglieder. Fast alle Kandidaten wurden einstimmig auf ihren Platz gewählt. Bei der Listenaufstellung hatte Rolf Freytag ab Platz neun dafür plädiert, mehr junge Kandidaten weiter vorne zu platzieren. Der Wunsch wurde umgesetzt. Die CDU hat derzeit neun Sitze im Ortsgemeinderat. Neu auf den vorderen Listenplätzen sind der 50-jährige Stefan Rutz (Rang 7), der 39-jährige Vorsitzende des Angelsportvereins Sven Gelbert (8) und Sascha Jung (9) – der 36-jährige Schwiegersohn von Leuthner. Auf der Liste nicht mehr vertreten ist Rolf Freytag. Der 73-Jährige, der nach eigenen Angaben seit 35 Jahren im Ortsgemeinderat sitzt, sagte auf RHEINPFALZ-Nachfrage, dass er kein Interesse mehr habe. In den vergangenen fünf Jahren sei nicht viel gelaufen, es fehle an Lobbyarbeit bei Behörden wie der Kreisverwaltung und der Struktur- und Genehmigungsdirektion, kritisierte Freytag mit Blick auf Projekte wie die Goldberghallen-Sanierung oder die Zukunft des ehemaligen Penny-Geländes. Die Kandidaten 1. Erwin Leuthner, 2. Sabine Löffler, 3. Rudolf Aßmann, 4. Peter Beyer, 5. Beate Nauert, 6. Elke Hellmann, 7. Stefan Rutz, 8. Sven Gelbert, 9. Sascha Jung, 10. Klaus Fischer, 11. Silke Warnke, 12. Ramona Schlick, 13. Klaus Gebauer, 14. Menderes Gürkan, 15. Piotr Becherka, 16. Denis Remm, 17. Michael Gläser, 18. Uwe Meißner, 19. Dietmar Grin, 20. Elena Nowak, 21. Sigrid Schlick, 22. Jacqueline Ullemeyer, Ersatzkandidat: Nico Epple.

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