Speyer In der Ruhe liegt die Kraft

Schiebt trocken zum 1:0 ein: Georg Ester (links) vom TuS Mechtersheim gegen Eintracht Trier.
Schiebt trocken zum 1:0 ein: Georg Ester (links) vom TuS Mechtersheim gegen Eintracht Trier.

«Römerberg.» Der TuS Mechtersheim hat am Samstag mit dem 3:1 (2:0)-Heimsieg über den SV Eintracht Trier ein Ausrufezeichen in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar gesetzt (RHEINPFALZ am SONNTAG berichtete). Die erste Halbzeit dürfte Eindruck hinterlassen haben.

„Das war die beste Halbzeit, die wir in der Oberliga gespielt haben“, erklärte ein ausgepumpter, aber zufriedener Kevin Selzer nach dem Spiel. Damit wiederholte er wortwörtlich die Aussage, die kurz zuvor sein Trainer Ralf Schmitt getätigt hatte. Ein gutes Beispiel war der Führungstreffer. Auf der rechten Strafraumseite spielten sich Kazuaki Nishinaka, Lukas Metz, und Eric Veth den Ball mit Kurzpässen zu. Letzterer gab dann in die Mitte zu Georg Ester, der trocken zum 1:0 einschob. Der TuS Mechtersheim zeigte in den ersten 45 Minuten, dass er spielerische Lösungen parat hatte. Und vor allem behielten die Schmitt-Schützlinge auch unter Druck die Ruhe. „Wir haben uns gerade im Vorfeld dieser Partie genau darüber unterhalten, dass wir auch unter Druck ruhig bleiben und die richtige Entscheidung treffen wollen“, sagte Schmitt später. Das taten die Gastgeber dann auch und und überraschten nicht nur sich selbst ein wenig, sondern vor allem die Gäste. Trier blieb fast über die gesamte Dauer spielerisch harmlos. Der Ex-Zweitligist, der wieder die vierte Klasse ins Visier nimmt, fand nicht nur kaum eine Möglichkeit, Mechtersheims Fluss zu stören, sondern blieb auch spielerisch vieles schuldig. Entsprechend harsch fiel die Kritik von SV-Trainer Daniel Paulus aus, der den Seinen eine verschlafene erste Hälfte bescheinigte. Allerdings ging diese Kritik ein wenig in die falsche Richtung: Trier war anwesend, hatte aber keine Lösungen gegen starke Mechtersheimer – so auch bei Veths 2:0 nach einem klaren Trierer Abwehrfehler. Das änderte sich ein wenig in Hälfte zwei, weil die Gäste die Mechtersheimer aggressiver anliefen, sich diese aber vor allem unnötige Gelbe Karten einhandelten. Trier verbreitete über Standards Gefahr. TuS-Torhüter Peter Klug war aber bei Tim Garniers Abschluss auf dem Posten (51.). Der SV-Angreifer war in der 47. Minute auf dem Platz umgekippt, hatte sich übergeben, hielt aber bis zur 66. Minute durch. Mechtersheim selbst verpasste es, seine Umschaltaktionen konsequent auszunutzen. Veth (73.) scheiterte ebenso wie der eingewechselte Steffen Burnikel (88.). In der Nachspielzeit fiel erst der Anschlusstreffer Luca Sasso-Sants (90.+2). Burnikel antwortete aber prompt mit dem 3:1 (90.+3). In dieser Form ist der TuS Mechtersheim ein Anwärter auf die Spitzenplätze der Oberliga. Mechtersheims Trainer Ralf Schmitt sieht es gelassen: „Ich hoffe, dass die Serie erst einmal weiter hält.“

x