Speyer Heißer Sommer fordert seinen Tribut

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35, 37 und sogar 40 Grad Celsius hat das Thermometer in Speyer am Rhein im bisherigen Sommer nicht gerade selten erreicht. Mit den Temperaturen stieg der Wasserverbrauch. Das bestätigen die Zahlen von Juni und Juli, die jetzt vorliegen. Der Sommer 2015 forderte Jedermann – auch die Mitarbeiter der Stadtgärtnerei. Aber es machte keinen Unterschied, ob man in der Schule, bei der Arbeit oder zu Hause auf dem Sofa saß. Während der Schweiß am Körper ständig rann, lief permanent der Wasserhahn bei der Stadtgärtnerei Speyer. Zwischen zehn und 14 Arbeitskräfte waren in den heißen Sommermonaten laut Stadtgärtnerei täglich im Einsatz. „Bei längerer Bewässerungsdauer müssen Pflegearbeiten reduziert werden“, berichtet Barbara Fresenius,eine Sprecherin der Stadt Speyer, die unweigerlichen Konsequenzen. Einen höheren Wasserbedarf bestätigen auch die Zahlen der Stadtwerke Speyer (SWS): Nach Angaben von Angela Sachweh, Pressesprecherin der SWS, wurde an das Netz Speyer dieses Jahr allein im Juli 46.390 Kubikmeter mehr Wasser abgegeben als im Juli 2014. Die Abgabemenge des Monats Juli 2015 stieg somit auf 378.710 Kubikmeter. Ebenso stieg die Menge von Juni 2015 mit 6.996 Kubikmeter auf 328.716 Kubikmeter. Aus Zahlen zur Abgabemenge der SWS an die gesamte Stadt Speyer (Juni 2014: 321.720 Kubikmeter) und Zahlen aus dem Energiebericht der Stadt bezüglich der städtischen Immobilien (2014: 32.794 Kubikmeter), lässt sich schließen, dass die Stadt jährlich zirka ein Zehntel vom Gesamtverbrauch Speyer für ihre Immobilien benötigt. Das Wasser wurde vor allem gebraucht, um die Pflanzen am Leben zu halten. Gegossen wurde nach Mitteilung der Stadtgärtnerei vor allem der Adenauerpark an der Bahnhofstraße. Er zählt mit 17.000 Kubikmetern zur größten Bewässerungsfläche Speyers. Das Hitze-Problem verschäft und den hohen Wasserbedarf mit verursacht hat laut Stadtgärtnerei der fehlende Regen. Die Wetteraufzeichnungen zeigen, dass von Mai bis August nur 184 Millimeter Regen auf den Quadratmeter fielen. Der Wert liegt im Vergleich zum Mittelwert des Deutschen Wetterdienstes (234 Millimeter pro Quadratmeter) damit weit unter dem Durchschnitt. „Die genaue Anzahl der Baum- und Strauchverluste lässt sich erst im nächsten Jahr beziffern, da noch unsicher ist, ob die Pflanzen genügend Energie speichern konnten“, erläutert Fresenius die Information der Stadtgärtnerei. Derzeit lasse sich jedoch, trotz der widrigen Arbeitsumstände, mit denen die Gärtner zu kämpfen hatten, nur ein geringer Verlust von zirka 30 Bäumen (von 12.500) feststellen. Insgesamt sind laut Baumkataster rund 12.500 Bäume in der Stadt verzeichnet. Ihr Gießwasser holen sich die Stadtgärtner aus dem eigenen Tiefbrunnen auf ihrem Gelände am Tafelsbrunnen im Südwesten der Stadt. Außerdem werden zahlreiche Wasserfässer vom Tiefbrunnen aus betankt. Sie stehen auf den Anhängern der Fahrzeuge, die das wertvolle Nass an Straßen und Plätze im Stadtgebiet zu bringen. Gebraucht wird es unter anderem für Kübelpflanzen und die Bäume entlang der Straßen. Allein für die wöchentliche Bewässerung der Bäume wurden zirka 150 Kubikmeter Brunnenwasser benötigt. „Die Stadt achtet auf eine sinnvolle Bewässerung zur Reduzierung des Wasserverbrauchs“, so Fresenius. „Deutschland ist ein Wasserüberflussland. Das Wassersparen hierzulande bringt keinen Mehrwert in wasserarmen Ländern“, erläutert sie. Unabhängig von der Witterung und der Entwicklung der Temperaturen – Stichwort Klimaerwärmung – bleibe Hauptziel der Stadt, den globalen Wasserhaushalt zu schützen. Deshalb werde versucht, den Wasserverbrauch möglichst gering zu halten.

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