Speyer Große Träume – bis hin zu Olympia

SPEYER. Nach Sichtungslehrgängen sind drei Jugendliche des HC Blau-Weiß Speyer von den Landestrainern in Auswahlmannschaften berufen worden: Paul Krekel (zwölf Jahre) bei den Knaben A in die Rheinland-Pfalz/Saar-Auswahl, Leonhard Breunig und Leon Gimmy (beide elf Jahre) in die pfälzische Elite-Klasse der Knaben B, den unter Zwölfjährigen.

Sie dürfen nun mit den Besten des Bundeslandes trainieren und sich mit ihnen messen. „Eine tolle Erfahrung für die Jungs, die mit dieser ehrenvollen Berufung über die Vereinsgrenzen hinaus Erfahrung sammeln und sich weiterentwickeln können“, freut sich HC-Cheftrainer Peter Schmitt. Alle drei, so berichtet Jugend-Übungsleiter Jochen Göltz, seien nicht nur „super talentiert“, sondern darüber hinaus auch sehr ehrgeizig, trainingsfleißig und stets hoch motiviert. Aus einer Hockeyfamilie kommt Paul Krekel. Nicht nur er, sondern auch sein älterer Bruder, durch den er im Alter von vier Jahren zum Hockeysport gekommen sei, und seine Schwester sind mit Eifer dem Hockeysport verbunden. „Es macht einfach riesen Spaß, mit Freunden zusammen in einer Mannschaft zu spielen und trotzdem auch während des Spiels mal Alleingänge starten zu können“, erzählt der zwölfjährige Schüler, der die siebte Klasse am Nikolaus-von-Weis-Gymnasium besucht. Seit seiner Berufung in die Rheinland-Pfalz/Saar-Auswahl nimmt er am wöchentlichen Verbandstraining in Bad Dürkheim teil. Trainer ist der Altinternationale Heiner Dopp. Der Speyerer Jugendtrainer Göltz spricht von einem sehr stocksicheren, technisch beschlagenen und laufstarken Spieler, der den Ball geschickt abschirme: „Paul ist nicht der geborene Torjäger, sondern eher der Vorbereiter“, erzählt der Übungsleiter. Noch ausbaufähig seien bei Krekel Dynamik und Schnelligkeit. Daran gelte es zu arbeiten. Die Frage nach seinen weiteren Zielen beantwortet der junge Crack zurückhaltend und bescheiden: „Zuerst möchte ich mich weiterentwickeln und mein Spiel verbessern.“ Der Spaß stehe bei ihm im Vordergrund, weil man vom Hockey allein, im Gegensatz zu so manch anderer Sportart, nicht leben könne. Sein größter Traum seien Einsätze in deutschen Nationalteams, ließ er sich schließlich doch noch entlocken: „Doch das ist ja noch weit weg, aber träumen darf ich ja wohl“, sagt Paul Krekel. Die große Stärke von Leonhard Breunig sieht Trainer Göltz in dessen Fähigkeit, ein Spiel zu lesen, Spielsituationen schnell zu erkennen und nahezu instinktiv das Richtige zu tun. Anlässlich einer Hockey-Arbeitsgemeinschaft an der Salierschule in Speyer seien Christine Sattler und er auf den heute elfjährigen Schüler, der mittlerweile in die fünfte Klasse des Gymnasiums am Kaiserdom geht, aufmerksam geworden. Seit zwei Jahren spiele Breunig nun beim HC Blau-Weiß Speyer und habe sich in dieser Zeit „rasend schnell“ (Göltz) entwickelt. Noch verbesserungsfähig sei das Defensivverhalten des meistens im Mittelfeld eingesetzten Kapitäns der Knaben B-Mannschaft. Sehr viel Entwicklungspotenzial bescheinigt der Hockey-Lehrer dem Jungen. Dass es eine Mannschaftssportart, ein schnelles und faires Spiel und nicht so hart wie Fuß- oder Handball sei, findet der frisch gebackene Auswahlspieler am Hockey besonders sympathisch. „Und dass man viele Tricks und Spieltaktiken lernen kann und dass es nicht so viele Schwalben gibt wie im Fußball“, sagt Breunig. Diese finde er überhaupt nicht gut. „Leon Gimmy, wie Breunig Jahrgang 2003, ist sehr variabel einsetzbar. Er hat sich sowohl im Angriff, wie auch in der Abwehr bewährt“, erläutert Göltz im RHEINPFALZ-Gespräch die Stärken von Gimmy. Auch dieser sei über eine Hockey-AG, und zwar an der Grundschule Berghausen, zum Verein gestoßen. Seine Stärke liege im konsequenten Einhalten der ihm übertragenen Abwehraufgaben: „Er ist ein typischer Manndecker und darüber hinaus auch noch technisch sehr beschlagen. Seinen Trainingseifer müssen wir manchmal sogar etwas bremsen, sonst würde er abends um zehn noch auf dem Trainingsgelände herum tollen.“ Die Teamfähigkeit lasse bei ihm im Übereifer manchmal allerdings etwas zu wünschen übrig. Zeitweise trete er etwas zu eigensinnig auf und vergesse, die Kugel an den besser platzierten Mitspieler abzuspielen. Auch Gimmy sagt die Mannschaftssportart aber mehr zu als eine Einzelsportart. „Und dass man sich manchmal so richtig durchzocken kann“, findet er dabei besonders toll. Zurzeit wünscht sich der Schüler des Nikolaus-von-Weis-Gymnasiums, der dort die fünfte Klasse besucht, nichts sehnlicher, als weiterhin einer Auswahlmannschaft anzugehören, auch später in höheren Altersklassen. Ein Mal in der Olympiamannschaft zu stehen, bezeichnet er als seinen größten sportlichen Traum.

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