Speyer Gilgenstraßen-Sperrung: Vehementer Widerspruch aus der Geschäftswelt

Gilgenstraße: Busse, Autos, Fahrräder – was ist optimal?
Gilgenstraße: Busse, Autos, Fahrräder – was ist optimal?

Die Anregung der Speyerer Grünen, die Gilgenstraße in einem Modellversuch für ein Jahr an Samstagen zu sperren, stößt auf Widerspruch in der Geschäftswelt. Am Dienstag haben sich die Speyerer Ortsgruppe im Einzelhandelsverband sowie die Leistungsgemeinschaft Das Herz Speyers dazu zu Wort gemeldet. „Viele Kolleginnen und Kollegen wehren sich vehement dagegen, mit ihren Betrieben zu Versuchskaninchen degradiert zu werden“, heißt es in der von den Geschäftsleuten Thomas Armbrust, Peter Bödeker und Michael Schmitt unterzeichneten Erklärung.

Nach ihrer Einschätzung ginge eine eingeschränkte Erreichbarkeit von Geschäften in einem Mittelzentrum wie Speyer mit einer weiteren Stärkung des Onlinehandels einher. Das gelte besonders im Winterhalbjahr und vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie. „Der innerstädtische Handel zählt derzeit noch zur ,Lebensader Hauptstraße’ und ist nicht nur auf die möglichst leichte Erreichbarkeit angewiesen, sondern auch darauf, dass die erworbene Ware beschwerdefrei heimwärts transportiert werden kann“, so die Unternehmer. Je schwieriger das sei, desto gravierender seien ihre Einbußen.

Besserer ÖPNV als Kompromiss?

Angesichts dieser Probleme könnte erst im Fall einer „wirklich neuen, verbesserten Anbindung durch den ÖPNV“ über eine autofreie Innenstadt diskutiert werden. Vor einer politischen Entscheidung müssten diejenigen angehört werden, „die teilweise mit ihren Existenzen für den Erhalt einer lebendigen Innenstadt stehen“. Wie berichtet, wollen die Grünen im Stadtrat am 27. August beantragen, samstags auf der Landesstraßen-Achse zwischen Unterer Langgasse und Gedächtniskirche zeitweise keine Autos zuzulassen.

x