Speyer Gas-Umlage: Stadtwerke erhöhen Erdgas-Preise

Gas-Umlage: Die Stadtwerke informieren Kunden über Preiserhöhungen.
Gas-Umlage: Die Stadtwerke informieren Kunden über Preiserhöhungen.

Weil ab dem 1. Oktober von der Bundesregierung zwei neue Erdgas-Umlagen eingeführt werden, erhöhen die Stadtwerke Speyer (SWS) die Arbeitspreise für Vertragskunden. Das haben die SWS am Donnerstag mitgeteilt. Die Bundesregierung prüft eine Kunden-Entlastung über die Mehrwertsteuer.

In den kommendene Tagen werden SWS-Kunden laut Pressesprecherin Sonja Daum ein Infoschreiben in ihren Briefkästen haben. Darin werde „ausführlich über Preise und Hintergründe“ informiert. In einem zweiten Brief soll dann die Erhöhung der monatlichen Abschlagsbeträge angekündigt werden. Die Grundpreise sollen demnach zwar konstant bleiben. Allerdings erhöhen sich bei den verschiedenen Vertragsvarianten für SWS-Kunden die Netto-Arbeitspreise um 3,05 Cent je Kilowattstunde. „Auf einen Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 18.000 Kilowattstunden kommen dadurch Mehrkosten in Höhe von 45,72 Euro pro Monat zu“, heißt es in der SWS-Mitteilung.

Auf diese Mehrkosten müssen Bürger allerdings noch Mehrwertsteuer zahlen. Eigentlich hatte die Bundesregierung geplant, auf diese Steuer komplett zu verzichten. Laut EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni sei aber nur eine Senkung auf mindestens fünf Prozent möglich, kein grundsätzliches Aussetzen der Mehrwertsteuer. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte am Donnerstag deshalb erklärt, den Steuersatz von 19 auf sieben Prozent senken zu wollen und versucht die Bürger auf diese Weise zu entlasten.

Anlass für die Preiserhöhungen sind zwei neue, ab dem 1. Oktober in Kraft tretende, Erdgas-Umlagen: die Beschaffungs- und die Speicherumlage. „Zudem steigt eine dritte Erdgas-Umlage, die Bilanzierungsumlage“, teilt SWS-Sprecherin Daum mit. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine und die damit einhergehenden reduzierten Gas-Lieferungen von Russland nach Deutschland haben unter anderem dafür gesorgt, dass die Gas-Preise ansteigen.

Die Kosten für die anderweitige Beschaffung von Erdgas, die teurer ist als über Russland, müsse laut SWS auf alle Erdgaskunden in Deutschland umgelegt werden. „Die SWS haben darauf keinen Einfluss“, so die Stadtwerke-Sprecherin. Zur Situation sagt SWS-Geschäftsführer Wolfgang Bühring: „Aufgrund der Engpässe von russischem Gas appellieren wir, überall Energie einzusparen, wo es möglich ist: Jede Kilowattstunde bei Strom und Erdgas, die wir weniger verbrauchen, hilft, unsere gemeinsame Ausgangslage bei der Energieversorgung im kommenden Herbst und Winter zu verbessern und die eigenen Kosten zu reduzieren.“

Für Einkommensschwächere soll es vom Bund staatliche Hilfen geben. Die Speyerer Stadtverwaltung und die SWS arbeiten zudem an einen gemeinsamen Nothilfefonds. Davon sollen auch SWS-Privatkunden profitieren können, wenn diese unverschuldet in Not geraten seien. Darüber hinaus empfehlen die Stadtwerke finanzielle Rücklagen zu bilden. „Zählerstände müssen nicht mitgeteilt werden, sondern werden zeitanteilig gewichtet“, heißt es in der Mitteilung. Wer die Zählerstände in Eigeninitiative mitteilen möchte, könne dies über die MeinSpeyer-App und das SWS-Kundenportal (www.stadtwerke-speyer.de/zaehlerstand) machen.

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