Speyer Erst in den Sattel, dann ans Dubbeglas

Schwegenheim. Der Pfälzerwald ist zwar schön, aber irgendwo begrenzt. Bei den Dolomiten sieht das anders aus. Die Gebirgskette hat die Sportler des Bike&Schorle-Clubs Schwegenheim gereizt. Sie haben sich für die 29. „Maratona Dles Dolomites“ beworben. Fünf hatten Losglück und treten am Sonntag in die Pedale, um nach 138 Kilometer über 4230 Höhenmeter acht Pässe zu überwinden.

Alta Badia ist das Ziel von Stefan Butz (49), Ralf Eckert (44), Stefan Wingerter (50), Michael Winter (54) und Frank Hartmann (49). Letztgenannter schnupperte bereits sportliche Bergluft in Italien. Zum dritten Mal tritt Hartmann bei Europas größtem Radmarathon an. „Die Landschaft ist fantastisch. Da kommt der Rest der Alpen nicht mit“, sagt Butz vor seiner ersten Dolomiten-Tour. Zusammen mit Hartmann kaufte er 1996 die ersten Trekkingräder, um vor drei, vier Jahren mit den „richtig langen Touren“ auf dem Rennrad zu beginnen. Organisiert wie die Tour de France sei der Radmarathon, berichtet Kenner Hartmann. Die Teilstücke seien abgesteckt. Die Strecke werde komplett abgesperrt. „Das findet man sonst nirgends, außer auf dem Nürburgring“, meint der Schwegenheimer im RHEINPFALZ-Gespräch. Ralf Eckert verbindet mit der Dolomiten-Strapaze nicht nur eine Premiere, sondern das Austesten der eigenen Grenzen. „Mal schauen, ob wir noch 300 der insgesamt 9000 Starter hinter uns lassen können“, sagt er lachend und nennt damit eine gewaltige Hausnummer in Sachen Teilnehmerzahl. Eine Herausforderung bedeutet der Marathon ebenso für Wingerter. Aber auch er betont: „Die Dolomiten reizen.“ Dass der Veranstalter sich vollständig um mögliche Pannen und um die Sicherheit kümmert, nahm Eckert bereits wohlwollend zur Kenntnis. „Man hat quasi einen Rundum-Service“, teilt Wingerter mit. Seit Anfang des Jahres trainieren die Bike&Schorle-Männer gezielt auf ihre Fahrt in den Dolomiten hin, berichtet Winter. Die Entscheidung zur Bewerbung sei im vergangenen Jahr gefallen. „Für einige von uns ist das gleichzeitig die Vorbereitung für den Ötztal-Marathon in Sölden“, erklärt Wingerter. Der ist im August. Markus Webel und Bernd Manger bleiben daheim. Die Glücksfee meinte es nicht gut mit ihnen. Alle trainieren dennoch gemeinsam jeden Donnerstag. Mit ihrem sportlichen Einsatz tut die Mannschaft nicht nur sich, sondern auch anderen Gutes. Beim 24-Stunden-Rennen Rad am Ring in der Eifel beispielsweise erstrampelte sie 4000 Euro für das Kinderhospiz Sterntaler in Dudenhofen. Butz: „Das war ein cooles Event.“ Beim Dolomiten-Radmarathon zählt für die Schwegenheimer der olympische Gedanke. „Dabei sein und heil ankommen“, erklärt Winter. Butz: „Das Geilste kommt am Schluss, wenn wir über die Ziellinie fahren.“ Dann wartet vielleicht auch die erste Schorle nach fast zehn Stunden biken.

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