Speyer Erfolg nach knapper Niederlage

„Rock am Ring“ – Deutschlands wohl bekanntestes Rockfestival geht seit gestern in Mendig über die Bühne. Mittendrin: die Wormser Band Joleen, die mit ihrem Speyerer Gitarristen Christopher Tautz ihrem Auftritt morgen, 13.30 Uhr, entgegen fiebert.

Der Weg zum Ring begann für das Quintett mit einer – denkbar knappen – Niederlage. Im vergangenen Jahr zog das Festival vom angestammten Austragungsort Nürburgring um auf ein ehemaliges Flughafengelände bei Mendig (wir berichteten ausführlich). Grund genug für die gastgebende Verbandsgemeinde Mendig, zusammen mit Festivalgründer und -veranstalter Marek Lieberberg einen Talentwettbewerb auszurichten. Der Gewinner sollte beim Festival auftreten. 300 Bewerbungen gingen ein, Joleen schafften es unter die besten Fünf, wie Christopher Tautz im Gespräch mit der RHEINPFALZ erzählt. In einer Endausscheidung drei Wochen vor dem Festival durften sie auf der Bühne zeigen, was sie drauf hatten. Sie hatten eine Menge drauf, hatten auch jede Menge Unterstützer mitgebracht. Aber es war nicht genug, um den Wettbewerb „Rock’n’Mendig“ zu gewinnen. „Marek Lieberberg ist selbst auf die Bühne gekommen und hat bedauert, dass sich die Jury für eine andere Band entschieden hatte“, berichtet Tautz. „Rock am Ring“ 2015 ging ohne Joleen zu Ende. Allerdings hatten Lieberbergs aufmunternde Worte bei der Band Spuren hinterlassen – und die Band offensichtlich auch Spuren beim Veranstalter. Denn auf eine E-Mail von Joleen-Sänger Florian Schwöbel hin an Lieberberg, wie es denn nun weitergehe, meldete der sich zurück und setzte die Gruppe auf den Spielplan für den Ring 2016. Da ist die vor acht Jahren gegründete Band nun für die dritte Bühne, das so genannte „Alternatent“, vorgesehen. Morgen, 13.30 Uhr, beginnt der halbstündige Auftritt. Dem vorausgegangen ist gestern der baugleiche Auftritt beim Schwester-Festival „Rock im Park“ auf dem Nürnberger Zeppelinfeld. Aufgeregt, Christopher Tautz? „Ich bin entspannter als gedacht“, sagt er im Vorfeld der Auftritte. Allerdings habe es bei den intensiven Vorbereitungen in den vergangenen Wochen doch „die eine oder andere schlaflose Nacht gegeben“, verrät der Gitarrist. Diese Woche habe die Band jeden Tag im Proberaum gestanden und alles noch mal genau durchgespielt. Da blieb kaum Zeit, sich gegenseitig aufzuregen. Die Formation, die zum 1. Januar 2015 ihren Namen von Stereoswitch zu Joleen änderte, stammt aus Worms, hat dort auch ihren Proberaum. „Vier von fünf Bandmitgliedern sind von dort“, erzählt Tautz. Bis auf Schlagzeuger Nico Vaeen, der aus der Nähe von Frankfurt stammt und als Letzter zur Band stieß, kennen sich die Musiker seit der Schulzeit. Sänger Schwöbel wohnt mittlerweile in Frankenthal, Bassist Timo Hübner und Simon Wittner (Gitarre) leben weiterhin in Worms. Gemeinsam machen sie nach eigenen Angaben „amerikanischen Rock aus Deutschland“, den sie – Gigs als Stereoswitch eingerechnet - schon bei über 70 Auftritten ihrem Publikum präsentierten.

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