Speyer Ein Derby, das kein wirkliches Derby ist

Römerberg/Waldsee. In der Handball-Pfalzliga der Damen stehen sich morgen um 14.30 Uhr der TuS Heiligenstein und die TG Waldsee gegenüber. Als richtiges Derby empfinden die Kontrahenten das Spiel dabei nicht.

Die beiden Lokalkonkurrenten tragen auch das Spitzenspiel des Tabellenzweiten gegen den Spitzenreiter aus. „Wir freuen uns auf eine volle Halle mit toller Stimmung und einen weiteren Höhepunkt“, ist TuS-Trainer Markus Lemmert ziemlich entspannt. Dass seine Mannschaft als Aufsteiger so gut dasteht, ist auch für ihn überraschend: „Es hätte wohl niemand erwartet, dass diese Partie in der Vorrunde die Top-Begegnung sein würde.“ Aber die Saison dauert auch noch lange an, mahnt er. „Natürlich ist Waldsee als herausragende Mannschaft der Spielklasse der Favorit, aber wir wollen mit allem dagegenhalten, was wir haben“, kündigt er hochmotivierte Gastgeberinnen an. Für Lemmert stellt das Aufeinandertreffen zwar sportlich die schwerste Aufgabe der Saison dar, Druck empfindet er jedoch keinen: „Wir können ganz befreit aufspielen.“ Der TuS konnte sich bis dato insbesondere auf seine starke Defensive verlassen. Indes, das gilt auch für die TG. Die Waldseerinnen bestrafen fast jeden Fehler mit Gegenstoßtoren. „Wir brauchen große Disziplin im Angriff und eine schnelle Rückzugsbewegung. Um das Spiel offen zu gestalten, muss bei uns alles nahezu optimal laufen“, sagt Lemmert. Da sich beide Mannschaften sehr lange nicht gegenüberstanden, spielt der Derbycharakter für ihn keine Rolle. Sina Zimmermann kehrt zurück und somit tritt der TuS Heiligenstein in Bestbesetzung an. „Es läuft nach wie vor überdurchschnittlich gut und wir sind gewillt, unsere weiße Weste zu behalten“, nimmt TG-Trainer Gerd Götz die Favoritenrolle an. 55 zu 45 zugunsten seiner Mannschaft schätzt er die Siegeschance in Prozent ein. Da Heiligenstein zu Hause noch ungeschlagen ist, hat er Respekt vor den Gastgeberinnen. Er erwartet einen unbekümmerten und schnell agierenden Gegner, der mit viel Selbstvertrauen auftritt und aus dessen ausgeglichener Mannschaft Jennifer Christ etwas herausrage. „Wir wissen um unsere Stärken, verfolgen unsere Ziele und werden alles daran setzen zu zeigen, dass wir zurecht auf der ersten Position stehen“, meint er selbstbewusst. Götz fordert mehr Konzentration und weniger Eins-gegen-eins-Aktionen als zuletzt. Die Verwertung der Torchancen hat er zuletzt als etwas problematisch wahrgenommen. Auch für ihn spielt der Derbycharakter keine Rolle: „Ich denke, ihre Brisanz erhält die Partie mehr durch die Tabellenkonstellation.“ Vera Klapproth fehlt der TG weiterhin wegen einer Langzeitverletzung, Mareike Schwarz ist beruflich verhindert. Dafür kehrt Mona Walter in das Aufgebot zurück. |ali

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