Speyer Drei Chancen auf den Titel

Speyer. Ein Speyerer Ehepaar will nichts weiter, als Deutscher Tischtennis-Seniorenmeister 2015 zu werden. Sabine und Torsten Becker sind freilich skeptisch, ob ihnen das Vorhaben gelingen wird. Wenngleich sie sich beim Drei-Tage-Turnier in Bielefeld vom Freitag, 1. Mai, bis Sonntag, 3. Mai, drei Chancen zum Titelgewinn in der Altersklasse 40 geben werden: Sie schlagen im Einzel, Doppel und Mixed auf.

Streng genommen, ist die selbstständige Zahnärztin Sabine Becker noch etwas zu jung für diese Titelspiele. Die Mutter von Silas und Luca wird erst in ein paar Wochen eine Vier vor der Null stehen haben. Doch der Deutsche Tischtennis-Verband sieht es in Bezug auf die Alterskategorie offenbar nicht zu eng. Und so kommt Sabine Becker noch als 39-Järhige ihrer gut 25-jährigen „Platten-Laufbahn“ zu ihrem nationalen Meisterschaftsdebüt, an das sie freilich „keine große Erwartung“ hat. Torsten Becker (41), im heimischen Haushalt über der Zahnarztpraxis in der Bismarckstraße der Hausmann, kämpft nach 2014 zum zweiten Mal um deutsche Seniorentitel und hat zumindest in einer der drei Disziplinen „Ambitionen fürs Halbfinale“. Am Wochenende spielt er zusammen mit seiner Frau das Mixed (Gemischtes Doppel) und mit Andreas Koch vom saarländischen TTV Merzig-Besseringen das Doppel. Sabine Becker tut sich für das Doppel mit Sabine Podgorski vom 1. TTC Pirmasens zusammen. Das Ehepaar aus Speyer, für die „Deutschen“ qualifiziert durch Einzel- und Doppel-Triumphe beim Turnier der Region 7 (wir berichteten über die der Südwest-Meisterschaft entsprechende Veranstaltung in Simmern), vertritt keinen Speyerer Verein. Sabine Becker spielt für TTC Germersheim in der 1. Pfalzliga, Torsten Becker ist gerade vom Regionalligisten TTC Kerpen-Illingen/Saar zum Südwest-Oberligisten TTV Albersweiler gewechselt. „Ich mache alles mit links“, sagt Sabine Becker fröhlich. Sie beschreibt damit die Gegebenheit, als Linkshänderin einen unbequemen Widerpart am Tischtennis-Brett abzugeben. „Aufschlag und dann mit der Vorhand punkten“ skizziert sie ihre Spezialität. Ihr Mann versucht das Gleiche, allerdings mit rechts. Während sie „eigentlich selten trainiert“, fährt er dreimal wöchentlich zum Üben nach Kandel, Albersweiler und Germersheim. Sabine Becker begann ihren Sport beim TSV Speyer, setzte ihn in Ketsch fort und wechselte dann nach Germersheim. Torsten Becker startet seine Tischtennis-Laufbahn beim ASV Joola Landau. Das dem Bällchen aus Zelluloid oder ähnlichem Plastik verfallende Paar fand – und das überrascht nun nicht wirklich – übers Tischtennis zusammen. Nur, dass sie ihn „anfangs arrogant gefunden hat“. Was daher kam, dass er als Schüler des Kaiserslauterer Heinrich-Heine-Sportgymnasiums nicht zum Fördertraining des Tischtennis-Verbandes Pfalz musste. Im Gegensatz zu ihr. Was aber den Verband nicht hinderte, beide als Duo für die deutschen Jugend-Meisterschaften „zusammenzustecken“ (Zitat Sabine Becker). Was vorderhand nicht lange hielt. Torsten Becker: „In der erste Runde sind wir rausgeflogen“. Dass er sich noch an die Namen der Gegner erinnert, wundert nicht. Spielte doch eine Nina Wolf mit einem gewissen Timo Boll zusammen. Der aber setzte damals zu einer großen internationalen Karriere an: Boll gehört seit zehn Jahren zur Tischtennis-Weltklasse. (wk)

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