Speyer Beschicker kritisiert Einschränkungen des Weihnachtsmarktes

Neue Auflagen: Blick vom Dom auf den Weihnachtsmarkt-Bereich.
Neue Auflagen: Blick vom Dom auf den Weihnachtsmarkt-Bereich.

Wie bereits gemeldet rudert die Stadt Speyer zurück beim Weihnachtsmarkt: Er darf seit Freitag abends nicht mehr bis 20 Uhr, sondern nur noch bis 18 Uhr öffnen. Als Begründung werden die Infektionslage und Verstöße gegen Hygieneauflagen angeführt. Ab kommende Woche gelte auch die 2G- statt bisher die 3G-Regel, so Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler (SPD), die noch weitere Schritte in Aussicht stellte. Von Schausteller-Seite kommt Kritik.

Die Stadt hat über ihre Entscheidung am Freitagmittag informiert. Sie verweist in der Mitteilung auf ein dynamisches Infektionsgeschehen und eine „eine wiederholte Feststellung von Verstößen gegen die Hygieneauflagen“. Die Entscheidung gelte bis auf Weiteres. Eigentlich sollte der Markt bis 9. Januar abends jeweils bis 20 Uhr geöffnet sein; Ausnahme: Feiertage.

„Gerade in der aktuellen Situation, ist es äußerst wichtig, dass die geltenden Hygieneauflagen eingehalten werden. Leider haben wir bei unseren Kontrollen insbesondere in den Abendstunden festgestellt, dass dies vermehrt nicht der Fall war“, wird Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler (SPD) zitiert. Es sei viel los gewesen, und größere Personengruppen seien ohne Abstand und Maske beisammengestanden. „Die 3G-Regelung wurde ebenso vielfach nicht eingehalten“, so Seiler. Sie verwies in einer Pressekonferenz am Nachmittag auf die Wirkung des Alkohols, Klaus-Peter Wresch, medizinischer Fachberater der Stadt, auf problematische „After-Work-Treffen“. Im Zusammenhang mit der Infektionslage kündigte Seiler weitere Einschränkungen an, die – voraussichtlich ab Mittwoch – auch den Weihnachtsmarkt treffen könnten. Eine davon sei die Umstellung von der bisherigen 3G- auf eine 2G-Regel bei der Nutzung von Marktangeboten.

Beschicker: Bin mir keiner Schuld bewusst

Freddy Zinnecker, größter Beschicker des Marktes, reagierte auf Anfrage bestürzt: „Unverständlich. Die Lager sind voll, wir verdienen von heute auf morgen nur noch die Hälfte.“ Zinnecker betreibt die Schlittschuhbahn am Altpörtel und die umliegenden Buden und sagt, er sei sich keiner Schuld bewusst. Sein Betrieb achte genau auf die Einhaltung der Auflagen. „Wir sind definitiv kein Spreader-Event.“ Ihm gegenüber habe die Stadt vor allem mit der Infektionslage argumentiert. Er sehe es als Ungleichbehandlung an, dass seine Buden früh schließen müssten und die umliegenden Lokale offen bleiben dürften. 14 Mitarbeiter seien betroffen. Er befürchte nun, dass es noch zur Schließung des gesamten Marktes kommt: „Ich kann nachts nicht mehr schlafen.“

Von den eingeschränkten Zeiten ist laut Stadt auch der Kunsthandwerkermarkt betroffen, der im Rathaus-Innenhof von Freitag bis Sonntag stattfindet und nun ebenfalls generell nur bis 18 Uhr öffnen darf.

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