Speyer Alle scheinen glücklich

„Es war ein ganz hervorragender Maimarkt.“ Das ist der Kern der Bilanz von Messe-Chefin Stefany Goschmann. Nicht alleine die Besucherzahlen – bis Montagabend 2000 mehr als im Vorjahr – sorgten bei ihr für gute Laune, sondern vor allem die Reaktionen der Händler sei so gut wie seit vielen Jahren nicht. „Es wird schwer werden, die hervorragenden Zahlen aus dem Vorjahr noch einmal zu übertreffen.“ Das hatte Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz vor der Eröffnung der größten Regionalmesse Süddeutschlands prophezeit. Aber der Maimarkt 2015 hat es wohl geschafft. „90 Prozent der Befragten gaben ihre Geschäftsergebnisse mit den Noten sehr gut bis gut an“, sagte Goschmann. „76 Prozent haben bereits heute erklärt, dass sie auch im nächsten Jahr wieder kommen wollen. So viele hatten wir seit zehn Jahren nicht mehr.“ Elf Prozent der Händler gaben bessere Geschäfte als im Vorjahr an, „gleich gut“ seien sie immerhin bei 71 Prozent. Und diese Bilanz ziehe sich quer durch alle Geschäftsbereiche und Ausstellungshallen. Das Afrikanische Dorf sei da keine Ausnahme. Ein Besuch vor ein paar Tagen hätte eigentlich anderes vermuten lassen. Da klagten Händler gegenüber der RHEINPFALZ noch über Besuchermangel wegen des kühlen Wetters. Die Maimarkt-Chefin erklärt dieses Phänomen so: „Wenn wir von der Messeleitung mit den Händlern sprechen, dann jammern sie. Wenn aber ihre persönlichen Betreuer nachfragen, dann ist eigentlich alles in Ordnung.“ So gebe es immer wieder Händler, die ihren Standort in den Hallen des „Internationalen Basar“ lieber aufgeben würden, um einen Platz auf dem Freigelände im Afrikanischen Dorf zu ergattern „Umgekehrt hatten wir diesen Fall noch nie“, sagte Goschmann. Rund 88 Prozent der Händler, vornehmlich aus der Bau und Ausbaubranche, hoffen außerdem noch auf ein starkes Nach-Messegeschäft. „Einen Fensterrahmen nimmt man schließlich nicht vom Maimarkt mit“, so Goschmann. Insgesamt habe sich das positive Bild der Zwischenbilanz verfestigt. „Keine der Fachschauen ist durchgefallen.“ Deutlich besser als in den Vorjahren seien die Bereiche Kosmetik, Bekleidung und Schmuck angekommen. Die Bilanz in der Halle der Metropolregion sei rundherum positiv. Die Fachschau „Wohnen“ verlief offenbar zufriedenstellend und alle anderen Geschäftsfelder meldeten laut Goschmann Ergebnisse zwischen „gut“ und „sehr gut“. „Wir hatten einen Fragebogen an alle 1400 Aussteller gegeben und 700 haben ihn ausgefüllt“, berichtete die Messechefin. Aus Sicht der Polizei war es ein ruhiger Maimarkt. 14 abgeschleppte Autos, zehn Diebstähle, 15 kurzzeitig vermisste Kinder – bei elf Tagen und rund 350.000 Besuchern eine hervorragende Bilanz, wie Polizeisprecherin Roswitha Götzmann findet. Nichts zu meckern gab es offenbar bei der Resonanz auf das zweitägige „Frühlingsfest“ im vollbesetzten Festzelt oder auf die Aktivitäten im Reitstadion. „Die Besucher des Frühlingsfests haben wir nicht zur Maimarktbilanz dazu gezählt, weil das ein anderes Publikum war“, erklärte die Messechefin. Am 30. April 2016 geht der Maimarkt in sein 403. Jahr. Und dann dürfte es wieder schwer werden, das Ergebnis des Vorjahres zu erreichen.

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