Schwetzingen Adventsklänge: Mozart-Sonaten mit Elisabeth Leonskaja

Das Cover im Detail.
Das Cover im Detail.

Die seit 1978 in Wien lebende Musikerin ist in der Region durch regelmäßige Auftritte sehr gut bekannt. Bei den Schwetzinger SWR Festspielen ist sie gleichsam Stammgast.

Heute ist der 5. Dezember, heute vor 232 Jahren starb in Wien Wolfgang Amadeus Mozart, nein, nicht an einem Giftanschlag Antonio Salieris (der Film „Amadeus“ ist zwar unterhaltsam, aber historisch ziemlich daneben), wahrscheinlich an falschen, damals aber üblichen Behandlungsmethoden bei einer Infektion.

In Speyer war 2023 ein gutes Mozart-Jahr, denn beim Musikfest der Staatsphilharmonie in der Jahresmitte gab es spannende Mozart-Programme und vor allem eine großartige Aufführung des Requiems mit Domchor und Staatsphilharmonie unter Michael Francis in der Fassung von Robert Levin. An der Totenmesse soll der Meister ja noch auf dem Sterbebett gearbeitet haben. Sie blieb dann aber bekanntlich unvollendet.

Stammgast in Schwetzingen

An dieser Stelle soll es aber nicht um das Requiem gehen, sondern um eine zyklische Aufnahme der Klaviersonaten Mozarts, die die 1945 in Tiflis geborene Pianist Elisabeth Leonskaja im vergangenen Jahr vorgelegt hat.

Die seit 1978 in Wien lebende Musikerin ist in der Region durch regelmäßige Auftritte sehr gut bekannt. Bei den Schwetzinger SWR Festspielen ist sie gleichsam Stammgast – und auch mit der Deutschen Staatsphilharmonie hat sie schon mehrfach zusammengearbeitet.

Elisabeth Leonskaja ist nie eine Tastenlöwin gewesen, selbstgefällige Virtuosität ist ihre fremd. Umso mehr steht sie für Konzentration auf das Werk und dessen möglichst treffende Ausdeutung. Dabei spielt sie auf der einen Seite so objektiv wie möglich, auf der anderen Seite hoch poetisch und tief im Ausdruck.

Ein strenges Glück

Dass dergleichen bei Mozart zu einem wunderbaren Vortrag führen kann, belegen die sechs CDs dieser Warner Classics erschienenen und 2021 in Bremen aufgenommenen Mozart-Aufnahme. Hier treffen sich eine jahrzehntelange Erfahrung im Klavierspiel und im Umgang mit Mozart mit einer innigen Zuwendung zu dieser Musik auf glückliche Weise.

Allein wie Elisabeth Leonskaja die jedem Klavierschüler bekannte Sonate C-Dur KV 545 spielt, ist sagenhaft. Aus den wenigen Noten entsteht hier in ein in seiner ganzen Weite erfasster musikalischer Kosmos, bei dem jeder Ton in seiner Bedeutung und seiner Wirkung aufs Schönste zum Ausdruck gebracht wird.

Mozarts Sonaten mit Elisabeth Leonskaja: ein strenges Glück.

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