Speyer Adenauerpark: Hinweisschilder zu Kohl-Grab kommen

Touristische Wegweiser: An einigen Standorten ist das Kohl-Grab schon eingezeichnet.
Touristische Wegweiser: An einigen Standorten ist das Kohl-Grab schon eingezeichnet.

Es gibt wichtigere Themen in Speyer als die Art der Hinweise auf das Grab von Altkanzler Helmut Kohl am Rand des Adenauerparks. Dennoch war es symbolträchtig, dass sich die CDU mit ihrem Antrag dazu gegen die Linie der Stadtverwaltung durchgesetzt hat.

Viele auswärtige Besucher hätten „Orientierungsschwierigkeiten, wo die Grabstätte zu finden ist“, sagte Axel Wilke (CDU) im Stadtrat. Sie vermuteten das Grab des vor fünf Jahren gestorbenen Christdemokraten aus Oggersheim eher in Dom-Nähe oder am Rhein. Er forderte zusätzliche Hinweise an geeigneten Stellen in der Stadt, im Netz sowie mit „dezenten Hinweisschildern“ an den Eingängen zum Adenauerpark.

Den ersten Punkt verbuchte die Stadt. Im Netz finde man beim Googeln ganz gute Hinweise auf die Position der Grabstätte, so Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler (SPD), die auch auf deren Erwähnung in Stadtplänen sowie Broschüren der Tourist-Info mit tausendfacher Auflage verwies. Gute Argumente!

Umrüstung nach und nach

Seilers Fachbereichsleiter Matthias Nowack fügte hinzu, das touristische Leitsystem vernachlässige die noch recht junge Sehenswürdigkeit ebenfalls nicht: Zwar seien erst fünf von zwölf Standorten entsprechend umgerüstet, aber die anderen kämen in den kommenden drei Jahren an die Reihe. Auch ein künftiges digitales Leitsystem mit Touchscreens werde das Grab enthalten.

„Wir teilen diese Auffassung nicht“, kommentierte OB Seiler deshalb Wilkes Lamento. Ihre Auffassung, es sei alles tipptopp, fand jedoch keine Mehrheit. Mehrere Redner berichteten ebenfalls von herumirrenden Touristen, und so gab es doch eine Mehrheit für die Mindestforderung der CDU mit den Schildern am Adenauerpark. Man darf nun gespannt sein, wie groß und wie aufschlussreich diese ausfallen. Johannes Gottwald (SPD) meinte etwa, eine Ruhestätte sei eine Ruhestätte und müsse nicht beworben werden. Linke, AfD, Wählergruppe und Volker Ziesling (Grüne) stimmten (erfolglos) gegen die Mehrheit für die neuen Schilder. Klar wurde in der Debatte auf jeden Fall: Helmut Kohl bewegt auch in Jahr sechs nach seinem Tod noch die Gemüter.

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