Speyer Eltern drängen auf Lösungen zur Verkehrsproblematik

Verkehr in der Germersheimer Straße: Eltern wünschen sich für die Straße eine Ampel, damit Kinder diese sicher überqueren können
Verkehr in der Germersheimer Straße: Eltern wünschen sich für die Straße eine Ampel, damit Kinder diese sicher überqueren können.

Die Verkehrssituation in der Germersheimer und Berghäuser Straße in Römerberg war am Dienstagabend Thema in der Sitzung des Ortsgemeinderats. Bürgermeister Manfred Scharfenberger (CDU) informierte über eine Fußgängerzählung, von deren Ergebnis abhänge, ob der Landesbetrieb Mobilität testweise eine mobile Ampel an der Kreuzung Germersheimer-/Dudenhofer- und Eisenbahnstraße aufstellt.

Angestoßen wurde das Thema von Justus Rabe, Elternvertreter der Römerberger Schulen, der sich in der Einwohnerfragestunde zu Beginn der Ratssitzung zu Wort gemeldet und nach der mobilen Ampelanlage gefragt hatte. Laut Scharfenberger haben gestern mehrere Verwaltungsmitarbeiter die Fußgänger gezählt, die die Germersheimer Straße rund um die Kreuzung Dudenhofer- und Eisenbahnstraße überquert haben. Die Zahlen werden an den Landesbetrieb Mobilität (LBM) weitergeleitet, der auf deren Basis entscheidet, ob er testweise eine mobile Ampelanlage aufstellt. Voraussetzung für die Testampel sei, dass eine bestimmte Anzahl an Personen die Straße überquert habe, machte Scharfenberger deutlich. Hintergrund der Fußgängerzählung ist der Wunsch von Eltern, deren Kinder in die Berghäuser Grundschule oder in die Kindertagesstätte St. Pankratius gehen, nach einer Ampel auf der stark befahrenen Hauptstraße (wir berichteten mehrfach). Elternvertreter Rabe fragte in der Sitzung auch nach Tempo 30 in der Germersheimer und Berghäuser Straße, das über die Lärmproblematik eingeführt werden könnte. Wie mehrfach berichtet, sind die Germersheimer und Berghäuser Straße übergeordnete Straßen, für die der LBM und nicht die Gemeinde zuständig ist. In diesen Straßen ist es nur möglich Tempo 30 vor Schulen, Kindergärten, Seniorenheimen und Krankenhäusern einzurichten – oder, wenn Lärmgrenzwerte überschritten werden. Ortsbürgermeister Scharfenberger berichtete, dass der LBM eine Lärmberechnung machen werde. Ergebnisse seien aber erst im kommenden Jahr zu erwarten, weil viele Kommunen eine solche Lärmberechnung beantragt hätten. Der LBM wolle die Berechnungen in den einzelnen Kommunen selbst machen, damit die Datengrundlage überall dieselbe sei, erklärte Scharfenberger. Auf Rabes Frage nach Geschwindigkeitsdisplays, die Autofahrer darauf hinweisen, wenn sie zu schnell fahren, sagte Scharfenberger, dass er sich diese für die beiden Hauptstraßen vorstellen könne, er es aber mit dem LBM absprechen müsse. Zu sogenannten Gehwegnasen – geschwungene Bereiche des Gehwegs, die in die Straße hineinragen und das Überqueren erleichtern sollen – schlug der Ortsbürgermeister vor, dass die Verwaltung prüfen solle, wie viel Geld eine solche bauliche Veränderung kosten würde. Öffentliches W-Lan: Die Breitbandversorgung (BBV) Rhein-Neckar GmbH will Römerberg mit öffentlichem W-Lan versorgen. Da die Ortsgemeinde nicht genügend eigene Gebäude habe, um eine flächendeckende W-Lan-Versorgung im öffentlichen Raum zu gewährleisten, sucht das Unternehmen laut Ortsbürgermeister Manfred Scharfenberger nun private Hausbesitzer, die der BBV erlauben, eine Basisstation mit dem drahtlosen Zugangspunkt in der Nähe der Dachrinne zu befestigen. Das Ethernetkabel wird laut den Plänen am Fallrohr der Dachrinne befestigt und in den Keller geleitet. Für private Hausbesitzer sind als Dank besondere Aktionen vorgesehen. Welche das sein werden und an wen sich Interessierte wenden können, will das Unternehmen in den kommenden Wochen bekanntgeben. Das hat ein Sprecher gestern auf RHEINPFALZ-Nachfrage gesagt. Neue Kindertagesstätte: Das Bauamt des Rhein-Pfalz-Kreises hat sein Einverständnis zu den Plänen der Ortsgemeinde gegeben, hinter der Grundschule in Berghausen eine neue Kindertagesstätte zu bauen. Darüber informierte Ortsbürgermeister Manfred Scharfenberger den Rat. Einzige Bedingung der Baubehörde sei, dass die Gemeinde einen Bebauungsplan für die Fläche aufstelle, auf die, wie berichtet, auch noch eine neue Trainingshalle und ein Kleinspielfeld gebaut werden sollen. Scharfenberger betonte, dass die Gemeinde die fünfgruppige Kita spätestens in anderthalb Jahren brauche. Weil die Zeit drängt und ein beschleunigtes Bebauungsplanverfahren laut Scharfenberger – wenn es gut läuft – mindestens ein Jahr dauert, schlug Mathias Müller (CDU) vor, das Verfahren unverzüglich einzuleiten. Alle Ratsmitglieder stimmten dem Vorschlag zu. Öffentliche E-Ladesäulen: Der Ortsgemeinderat hat einstimmig beschlossen, dass die Pfalzwerke eine öffentliche Ladestation für Elektrofahrzeuge am Weberplatz in Berghausen einrichten dürfen. Laut dem Stromversorger können an der E-Ladestation gleichzeitig zwei Fahrzeuge mit 22 Kilowatt Leistung versorgt werden. Für die Ortsgemeinde entstehen laut Verwaltung keine Kosten, es müssen lediglich zwei Stellplätze gesperrt werden. Von den Pfalzwerken zusätzlich vorgesehen ist eine E-Ladesäule am Hallenbad in Heiligenstein. Zehnthaus: Für den Umbau und die Erweiterung des Zehnthauses in Berghausen hat der Ortsgemeinderat einstimmig die Rohbauarbeiten an den günstigsten Bieter vergeben. Um welche Firma es sich handelt, konnte am Dienstagabend nicht verkündet werden, weil die Submission am Vormittag stattgefunden hatte und der günstigste Bieter, der laut Vorschrift genommen werden muss, bis zur Ratssitzung noch nicht überprüft werden konnte. Die Firma, die laut Ortsbürgermeister Scharfenberger aus der Umgebung von Römerberg kommt, hat ein Angebot von rund 134.000 Euro brutto abgegeben. Die Arbeiten sollen bereits im Januar beginnen.

x