Saarpfalz-Kreis Zeckenbisse: Saarpfalz-Kreis bleibt FSME-Risikogebiet

Wenn sich Zecken in der Haut festsaugen, kann das im schlimmsten Fall Hirnhautentzündungen (FSME) nach sich ziehen. Da Gesundhei
Wenn sich Zecken in der Haut festsaugen, kann das im schlimmsten Fall Hirnhautentzündungen (FSME) nach sich ziehen. Da Gesundheitsamt des Saarpfalz-Kreises, das wieder zum Risikogebiet eingestuft wurde, erklärt, wie man sich schützen kann.

Ein langer Sommertag draußen am See oder in der Sonne ist schön. Er kann aber ernste Konsequenzen nach sich ziehen. Dafür sorgen Zecken. Der Saarpfalz-Kreis bleibt weiterhin Risikogebiet bei der Krankheit FSME, die von Zecken übertragen werden kann. Obwohl dieses Jahr noch kein Fall bekannt ist.

Viele Menschen werden die Situation schon erlebt haben: Eine Stelle am Körper juckt, man kratzt sich erst mal und schaut dann nach. Dann folgt die Entdeckung: Eine Zecke hat sich in der Haut festgesaugt. Das kann Folgen haben: Zecken können Erreger übertragen, die eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute verursachen. Diese Krankheit heißt FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis).

Das Robert-Koch-Institut (RKI) stellt auf Basis der aufgetretenen FSME-Fälle eine Übersicht zu Risikogebieten zusammen. Am häufigsten trat die Krankheit in Bayern und Baden-Württemberg auf. Auch einzelne Regionen wie der Saarpfalz-Kreis schaut sich das RKI an. Er stuft den Kreis seit 2012 als FSME-Risikogebiet ein. Auch dieses Jahr zählt er wieder zu den Risikogebieten. Und das, obwohl dieses Jahr noch kein einziger Fall dort bekannt ist. Letztes Jahr waren dort zwei Personen von symptomatischen FSME-Erkrankungen betroffen.

Nach den Wintermonaten steigt das Risiko

Nach den Wintermonaten gibt es wegen der steigenden Temperaturen wieder mehr Zecken. Damit steigt logischerweise auch das Risiko, in Kontakt mit von Zecken übertragbaren Krankheitserregern zu kommen, wenn man sich draußen aufhält. Insgesamt gab es deutlich weniger FSME-Erkrankungen als in den vergangenen Jahren. 555 Fälle wurden 2022 gezählt.

Das Gesundheitsamt des Saarpfalz-Kreises möchte die Bevölkerung für die Hirnhautentzündung sensibilisieren. Dr. David Schub, Biologe im Gesundheitsamt des Saarpfalz-Kreises, erklärt die Symptome. Der Krankheitsverlauf bei FSME könne typischerweise in zwei Phasen unterteilt werden. „Während circa sieben bis 14 Tage nach der Infektion zunächst allgemeine Krankheitsbeschwerden auftreten, entwickelt sich in einigen Fällen nach einem kurzen symptomfreien Zeitabschnitt eine Entzündung des Gehirns oder der Hirnhaut. Beide Phasen können jedoch auch unabhängig voneinander auftreten oder ganz ausbleiben“, erklärt der Biologe.

Zeckenschutzmittel kann helfen, Impfen kann vorbeugen

Am besten schützt man sich vor FSME laut Gesundheitsamt, indem man Zeckenstiche vermeidet. Es könnten schon einfache Dinge, wie helle geschlossene Kleidung oder Zeckenschutzmittel dagegen schützen. Außerdem sollte man, wenn man draußen unterwegs war, seinen gesamten Körper nach Zecken absuchen. Findet man eine, muss man die Zecke „schnellstmöglich, langsam und ohne Drehung, etwa mit einer Zeckenkarte oder Pinzette, entfernen“. Im Zweifel sollte man zu einem Arzt gehen. David Schub betont, dass eine Übertragung von FSME-Viren direkt nach dem Zeckenstich beginnen könne.

Vorbeugen kann man der Krankheit auch durch eine Impfung. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Kindern und Erwachsenen, die in FSME-Risikogebieten leben und oft draußen sind, die FSME-Impfung. Die Krankenkassen zahlen die Impfung auch, wenn man in einem Risikogebiet lebt – das trifft also auch auf den Saarpfalz-Kreis zu. Da die Grundimmunisierung aus insgesamt drei Impfdosen besteht, sei ein frühzeitiger Beginn der Impfserie ratsam.

Gallo: Kleine Vorsichtsmaßnahmen können Schlimmes verhindern

Landrat Theophil Gallo sagt: „Für viele im Saarpfalz-Kreis ist die Information, dass wir FSME-Risikogebiet sind, womöglich neu. Klar ist, dass in Sachen Zeckenstiche schon kleine Vorsichtsmaßnahmen Großes bewirken oder besser: Schlimmes verhindern. Daher kann ich auch nur raten, achtsam zu sein beim Bewegen im Freien und lieber einmal mehr auf Zeckenstiche zu kontrollieren als einmal zu wenig.“

Online

Informationen zu FSME und zu den Impfungen kann man online unter rki.de nachlesen.

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