Neunkirchen In den Sommerferien geht’s los: Im Kinderhaus kann man kostenlos spielen

Das Kinderhaus bietet für Kinder viele Möglichkeiten – es soll auch für Chancengleichheit sorgen.
Das Kinderhaus bietet für Kinder viele Möglichkeiten – es soll auch für Chancengleichheit sorgen.

In Neunkirchen gibt es nun das erste Kinderhaus im ganzen Landkreis. Dort können Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 13 ihre Freizeit verbringen.

Am Mittwoch wurde es eingeweiht: das brandneue Neunkircher Kinderhaus. Es steht in der Kleiststraße 30a. Am Mittwoch haben es Innenminister Reinhold Jost und Oberbürgermeister Jörg Aumann eröffnet. Gekostet hat das neue Kinderhaus insgesamt 1,3 Millionen Euro – gesprengt wurde das ursprünglich festgelegte Budget damit nicht. Der Bau wird aus dem Investitionspakt „Soziale Integration im Quartier“ gefördert: Bund und Land beteiligen sich mit zusammengenommen 90 Prozent an den förderfähigen Kosten. Innenminister Jost hat Oberbürgermeister Aumann bei der Einweihung einen entsprechenden Zuwendungsbescheid überreicht.

Das Kinderhaus, bei dessen Eröffnung auch Landrat Sören Meng, Bürgermeisterin Lisa Hensler und Beigeordneter Thomas Hans dabei waren, ist eine offene Einrichtung für Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren. Zwei pädagogische Fachkräfte betreuen die Kinder, die dort kostenfrei und ohne Anmeldung ihre Freizeit verbringen können. Auch für Eltern und Erziehungsberechtigte ist das Kinderhaus eine Anlaufstelle bei Fragen rund um die Themen Kinder, Elternschaft und Erziehung. Das neue Kinderhaus ist die erste Einrichtung dieser Art im Landkreis Neunkirchen. Die Stadt schließe damit eine Lücke im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit.

Das Kinderhaus soll Chancengleichheit schaffen

Oberbürgermeister Aumann spricht davon, dass „hier ein wichtiges soziales Projekt für die Kinder unserer Stadt verwirklicht“ wurde. „Im offenen Kinderhaus können Kinder nach der Schule und in den Ferien ihre Freizeit verbringen. Das Angebot ist kostenlos und die Kinder müssen sich nicht anmelden. So wird Chancengerechtigkeit gefördert und Kindern soziale Teilhabe ermöglicht, unabhängig von Einkommen, Herkunft und Religion ihrer Familien.“

Innenminister Reinhold Jost sagte: „Wenn Kinder miteinander spielen, sind für sie Unterschiede untereinander, gleich welcher Art, nicht von Belang. In dieser Hinsicht können und sollten wir Erwachsenen uns ein Vorbild an unserem Nachwuchs nehmen, denn in gewisser Weise können wir von ihm noch etwas in Sachen Integration lernen.“

Kinderhaus profitiert durch seinen Standort

Beigeordneter und Sozialdezernent Thomas Hans hat die Notwendigkeit eines Kinderhauses aus pädagogischer und sozialpolitischer Sicht erläutert. Hierzu hat er die vom Amt für Soziale Dienste erarbeitete Konzeption vorgestellt. Der eigentliche Betrieb des Kinderhauses beginnt mit den Sommerferien: Ab Montag, 24. Juli, öffnet das Kinderhaus in der Kleistraße 30a seine Türen. Unter der Woche hat das Kinderhaus zwischen 14 und 18 Uhr geöffnet. In der Schulzeit haben Kinder ab 13 Uhr die Möglichkeit, dort zum Beispiel in Ruhe ihre Hausaufgaben zu erledigen.

Das Kinderhaus befindet sich auf stadteigener Fläche im Quartier Neunkirchen-Unterstadt neben dem Kommzentrum und der Bachschule. Dort entsteht gerade auch der neue Kinderhort. An diesem Standort sind dicht beieinander mehrere Institutionen verortet, die mit Kindern zu tun haben: Grundschule, Hort, Krippe und zwei Kindergärten. Zudem haben das Stadtteilmanagement im Kommzentrum und das Quartiermanagement in der Brückenstraße Kontakt zu Eltern und Erziehungsberechtigten. Von dieser großen Reichweite in die Bevölkerung hinein wird das Kinderhaus in Zukunft profitieren.

Das Kinderhaus bietet viele Möglichkeiten

Das Kinderhaus ist barrierefrei zugänglich: Neben einem ebenerdigen Eingang und einem Fahrstuhl gibt es auf beiden Stockwerken barrierefreie Toiletten. Im offen gestalteten Erdgeschoss finden sich die Küche, mehrere Tischgruppen sowie eine gemütliche Sofaecke. Im ersten Obergeschoss gibt es auch einen Multifunktionsraum mit angrenzender Terrasse zum Garten.

Bürgermeisterin und Baudezernentin Lisa Hensler hat die Leistung des städtischen Bauamts gelobt. Dieses hat den Bau in Eigenleistung entworfen und geplant. Dabei wurde Wert auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz gelegt. Auf dem Flachdach des modernen Gebäudes wurde eine Photovoltaik-Anlage installiert, die Strom erzeugt. Beheizt wird der Neubau über eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit einer Fußbodenheizung.

Das Projekt geistert schon länger durch die Köpfe der Betroffenen: Nachdem das Jukikomm-Gebäudes im August 2021 abgerissen war, wurde dort zwei Monate später, im Oktober 2021, schon der symbolische erste Spatenstich für das Kinderhaus gesetzt. Beim Bau gab es leichte Verzögerungen: Aufgrund der allgemeinen Situation im Baubereich, also Personalengpässen bei den Baufirmen, Materialknappheit und verlängerten Lieferzeiten hat sich das Bauende um knapp sechs Monate verschoben.

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