St Wendel Grüne kritisieren Verkehrsentwicklungsplan

Die Ostertalbahn quert den Haupersweiler Viadukt.
Die Ostertalbahn quert den Haupersweiler Viadukt.

Die Chancen für die Reaktivierung der Ostertalbahn stehen offenbar schlecht. Ein Entwurf des neuen Verkehrsentwicklungsplans ÖPNV Saarland lehnt eine Wiederaufnahme der Strecke als unwirtschaftlich ab. Bevor das Anhörungsverfahren startet, äußern die Grünen Kritik.

Der St. Wendeler Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen bezweifelt die im Verkehrsentwicklungsplan zu Grunde gelegten Daten. Im Plan seien 18 Brücken und fünf Tunnel an der Strecke zwischen Schwarzerden und Ottweiler aufgezählt. „Schon diese Zahlen stimmen nicht, es sind mehr Brücken und kein einziger Tunnel“, betont Kreisvorsitzender Lars Schlaup. „Daneben sind auch die Angaben zu Betriebskonzepten und Fahrgastprognosen ähnlich fragwürdig.“

Verkehrsbelastung auf B 420

Der Verkehrsentwicklungsplan geht davon aus, dass der Großteil der Nachfrage nach St. Wendel ausgerichtet ist. Dass dem nicht so ist, beweise der Auto-Verkehr auf der B 420 und den Straßen in Richtung Ottweiler und Neunkirchen. Dort seien täglich 7600 Wagen unterwegs, das entspreche rund 9120 Personen. „Die aktuellen Buslinien sind primär nach Ottweiler ausgerichtet, auch die Verkehrsbelastung der B 420 zeigt, dass erhebliches Potential Richtung Ottweiler und weiter gegeben ist“, fügt das Kreistagsmitglied hinzu.

Zudem kritisieren die Grünen das vorgesehene Betriebskonzept. Dieses sehe ein Pendeln bis Ottweiler vor – verbunden mit langen Wendezeiten. „Auch für die Attraktivität der Verbindung ist eine Durchbindung nach Neunkirchen zu prüfen“, schlägt Schlaup vor. Dort bestünden eine Vielzahl an Umsteigemöglichkeiten, die die Verbindung wirtschaftlicher mache.

Auf der 21 Kilometer langen Strecke verkehrt der Museumszug der Ostertalbahn. Der Arbeitskreis Ostertalbahn habe die Strecke dadurch in einem befahrbaren Zustand gehalten, lobt Schlaup. „Eine solche gut erhaltene und sinnvolle Strecke muss reaktiviert werden.“ Sie sei auch für den Güterverkehr interessant. Die Grünen fordern den Landkreis auf, im Rahmen der Anhörung diese Bedenken vorzubringen und beim Verkehrsministerium auf eine gründlichere und korrekte Prüfung hinzuwirken.

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